Filmdrehorte: Auf den Spuren großer Gefühle
Corona ist das umfassende, tagesfüllende Thema, was mich natürlich auch sehr sehr beschäftigt. Als Künstlerin lebe ich in Sachsen, dem einzigen Bundesland in Deutschland, indem der Ministerpräsident sich bisher weigert, ein Corona-Sofortgeld ohne Bedingungen an Freiberufler, Künstler und Selbstständige auszuzahlen. Ich fühle mich gegen diese Ungleichbehandlung machtlos und versuche mit meinen bescheidenen Mitteln für den Gleichbehandlungsgrundsatz zu kämpfen. Neben all den Schwierigkeiten ist es umso wichtiger, sich gute, positive Gedanken zu machen.
Vielleicht geht es dir ähnlich, jemehr mehr ich zu Hause sind, umso mehr bekomme ich Fernweh und träume vom reisen. Wie gerne wäre ich jetzt an der See, mir den kühlen Meereswind um die Nase wehen zu lassen und zu überlegen wie es nach Corona weiter gehen soll. Ich glaube nicht daran, das es im April, Mai einfach so weitergehen wird. Viele Branchen, ich denke da vor allem an die Gastronomie, die kleinen regionalen Geschäfte (Initiative kaufnebenan.de) wie auch meine Künstlergemeinschaft – stehen vor großen Problemen.
Jetzt wo wir eingeschränkt sind, merken wir erstmalig, wie privilegiert wir all die Jahrzehnte gelebt haben, oder? Vielleicht lernen wir es jetzt auf eine andere Art neu wertzuschätzen. Ich würde mir wünschen, wenn wir aus der Krise heraus wieder mehr zusammen stehen würden, uns gegenseitig unterstützen. Könnten wir alle nicht viel einfacher und reduzierter Leben? Muss es immer schneller, weiter und vor allem mehr sein?
Bestimmt freust du dich wieder auf die Zeit, wenn wir wieder rausgehen können. In der letzten Woche habe ich mich mit der neuen Serie Carnival Row abgelenkt. Eine sehr sozialkritische Serie die im Zeitalter des „Neoviktorianischen Steampunk“ spielt. Ein Teil wurde in den Sandsteinfelsen der Böhmischen Schweiz gedreht, während die Stadtansichten aus Prag stammen.
In der neuen Sonderausgabe der c’t Fotografie „Frische
Fotoideen 2020“, die letzte Woche erschienen ist, gehe
ich auf das Thema
„Filmdrehorte“ ein. Die sächsische und
böhmische Schweiz wurden im letzten Jahrzehnt von Hollywood entdeckt und viele
bekannte Filme (z.B. Grand Budapest Hotel, Cloud Atlas, Die Chroniken von
Narnia) wurden hier gedreht.
Ich finde es immer wieder spannend, wie
Filmszenen vor Ort immer ganz anders aussehen bzw. welche Blickwinkel
Regisseure einfangen. Aus Filmen und Naturreportagen können wir ganz viel über
Perspektiven und Blendenspielereien lernen. Schau mal rein ins neue
Heft, meine Kollegen haben noch andere spannende
Themen, vor allem für zu Hause, aufbereitet.