
LG adé, Xiaomi olé? Zwischen Kameraflop und Technikglück – Mein Weg zum neuen Fotohandy
Hinweis: Das ist ein persönlicher, nicht gesponserter Erfahrungsbericht

Inhaltsverzeichnis
- Abschied vom LG G8s – Ein treuer Begleiter geht in Rente
- Die Suche nach einem würdigen Nachfolger beginnt
- Der Fehlkauf – Das Oppo Reno 12F als Kamera-Enttäuschung
- Das Xiaomi 13T Pro – Mein neues Smartphone
- Display, Sound und kleine Überraschungen
- Kameraqualität – Ein Herzstück mit Leica-Technologie
- Fazit – Ein gelungener Wechsel mit kleinen Kompromissen
- PS: Zubehör, das nicht mehr selbstverständlich ist
- Vergleich LG G8s mit Xiaomi 13T Pro

Abschied vom LG G8s – Ein treuer Begleiter geht in Rente
Es ist fast auf den Monat genau fünf Jahre her, dass ich über das LG G8s als meine „Immer-dabei-Kamera“ geschrieben habe. Fünf Jahre lang hat es mir treue Dienste geleistet, und ich war mit der Kameraqualität sehr zufrieden. Daher konnte ich es auch verschmerzen, dass es seit über drei Jahren kein Android-Update mehr gab.
Lange habe ich an dem LG festgehalten, doch in den letzten sechs Monaten verschlechterte sich alles. Die Kamera benötigte teilweise Minuten, um zu starten – oder sie funktionierte gar nicht. Irgendwann ging das Smartphone nur noch an, wenn es gerade wollte. Ich vermute, dass die Aktualisierungen der Apps mit dem veralteten Betriebssystem nicht mehr zurechtkamen. Auch das bereinigen mithilfe diverser Aufräum-Apps hat nicht geholfen.
Den endgültigen Todesstoß erhielt mein Smartphone, als ich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres das Display zerstörte. Nicht, weil ich unvorsichtig war, sondern weil ich – wie viele andere – das Handy jahrelang in der hinteren Hosentasche getragen habe. Dadurch hat es sich allmählich verbogen, was zu Spannungen und schließlich zu Rissen im Display führte. Erst wollte ich dem Reparateur nicht glauben, doch als er mir zeigte, wie gebogen das Gerät auf dem Tisch lag, war alles klar. Das war auch der Grund, warum ich es ein zweites Mal nicht reparieren lassen konnte.
Seitdem trage ich meine Handys an einem Umhängeband – eine kleine Veränderung, die hoffentlich für mehr Langlebigkeit sorgt. Außerdem ist praktisch beim fotografieren, da es sicher um den Hals hängt und es mir nicht hinunterfallen kann.
Die Suche nach einem würdigen Nachfolger beginnt
Nun war guter Rat teuer. Ich wäre so gern bei LG geblieben, doch 2021 haben die Südkoreaner ihre Smartphone-Sparte eingestellt. Also stellte sich die Frage: Welches aktuelle Smartphone hat ein gutes Kamerasystem? Ich durchforstete verschiedene Webseiten und Vergleichstests.
Der Fehlkauf – Das Oppo Reno 12F als Kamera-Enttäuschung
Ursprünglich wollte ich nicht mehr als 300 Euro ausgeben – so viel hatte mein LG vor fünf Jahren gekostet. Ich war überzeugt, dass man für diese Summe ein ordentliches Gerät bekommt. Schließlich entschied ich mich für das Oppo Reno 12F für knapp 300 Euro – ein schickes, brandneues Smartphone aus dem Jahr 2024 mit hervorragender Displayqualität. Ich mochte das Design der Kameras, die Soundqualität war beeindruckend, und das Gerät war unglaublich schnell. Ich war begeistert. Vor allem auch von dem Andoid14 ColorOS Betriebssystem. Das hatte mir unglaublich gut gefallen.
Doch leider wollte ich das Handy nicht zum Gaming oder für Multimedia nutzen, sondern vor allem zum Fotografieren. Und hier kam ich schnell an den Casus Knacksus. Anfangs dachte ich noch, ich würde beim Fotografieren etwas falsch machen. Also probierte ich weiter – bis ich meinen Augen nicht mehr traute. Die Bilder wirkten fehlerhaft, mit deutlichen Pixelfehlern, Unschärfen und Fragmenten. Der Effekt wurde umso schlimmer, je weniger Licht vorhanden war. Ich konnte kaum glauben, dass ein Smartphone, das 2024 auf den Markt kam, so schlimme Fotos machen könnte. Kein Vergleich zu meinem LG G8s, das gestochen scharfe Aufnahmen lieferte. 아이씨 Ai-ssi!!!!

Schade, dass ich zu diesem Zeitpunkt die Vergleichsseite smartzone.de noch nicht kannte. Hätte ich sie gekannt, hätte ich mir dieses aufwändige Experiment sparen können. Hier konnte man schwarz auf weiß lesen, das die Kamera nichts taugt. Das Handy kann alles – nur nicht fotografieren. Da hilft auch das superschicke Kameradesign nichts.
Dank smartzone.de habe ich mich daraufhin erneut durch den Smartphone-Dschungel gekämpft, wenn auch nicht mithilfe des Smartphone-Vergleich, der komischerweise keine Filter nach der Kamerafunktionen anbietet.
Der Markt ist riesig, aber ich konnte bestimmte Marken von vornherein ausschließen – Apple, Google und Samsung zum Beispiel, dass sind nicht meine Marken. Das Flaggschiff Samsung Galaxy S23 Ultra (wird aktuell gerade abgelöst vom S24) ist nicht nur ultrateuer, sondern bietet im Vergleich zu seinem Vorgänger kaum Neuerungen – und es wird zu heiß. Aber das nur am Rande, denn 1.400 Euro für ein Smartphone? Niemals, auch nicht für andere Marken.
Das Xiaomi 13T Pro – Mein neues Smartphone

Also suchte ich weiter und erhöhte mein Budget auf 500 Euro. Nach etlichen Vergleichen landete ich schließlich bei Xiaomi. Ich hatte bereits einiges über die verbauten Leica-Kameras gehört und war neugierig.
Ursprünglich interessierte ich mich für das Xiaomi 14T Pro, doch das Modell hat einen eklatanten Fehler: Die Kamera beschlägt von innen. Die Foren sind voll von Berichten über dieses Kondensatproblem, das wohl bei der Produktion entsteht. Und es scheint nicht so, als hätte Xiaomi diesen Fehler inzwischen behoben. Zudem liegt dieses Modell mit 700,- Euro+ nicht in meinem Budget.
Das war für mich der Grund, mich stattdessen mit dem Vorgängermodell, dem Xiaomi 13T Pro, zu beschäftigen.
Für knapp 500 Euro schien es mir ein guter Deal zu sein. Natürlich musste ich hier ein paar Abstriche machen:
- Der Speicher ist nicht erweiterbar.
- Es gibt keinen separaten Kopfhöreranschluss – etwas, das ich an meinem LG G8s sehr geschätzt habe.
- Dass Betriebssystem ist ein Andoid13, MIUI14 (das ColorOS von OPPO hat mir im Nachhinein etwas besser gefallen)
Allerdings scheint es, als würden neuere Smartphones generell auf diese Funktionen verzichten. Daher habe ich mir einen Klinken-Adapter für meine Kopfhörer besorgt und mich für die 512-GB-Version entschieden, damit ich genügend Speicherplatz für Fotos und Videos habe.
Seit ein paar Wochen ist das Smartphone nun im Einsatz – und ich bin begeistert.

Display, Sound und kleine Überraschungen
Ich liebe die Displayqualität und den Sound meines neuen Xiaomi-Smartphones. Besonders beeindruckt bin ich von der Dolby Atmos-Funktion für immersiven Klang. Diese Einstellung gab es an meinem alten LG G8s noch nicht – und als ich sie zum ersten Mal hörte, war ich überwältigt. Selbst mit denselben Kopfhörern, die ich bereits mit meinem LG verwendet habe, ist das Klangerlebnis völlig anders. Ein echtes Hörerlebnis.
Besonders wenn ich klassische Musik höre, bin ich fasziniert, wie klar und räumlich der Klang wirkt. Und auch das Anschauen meiner Lieblings-K-Dramas macht jetzt noch mehr Spaß – der Sound und Bildschirmauflösung sind großartig.
Es sind wie immer die kleinen Dinge, die mich überraschen. Abgesehen von den wunderschönen Theme-Designs – bei Xiaomi gibt es eine unglaubliche Vielfalt – habe ich zum ersten Mal synchrone Übersetzungen im Messenger entdeckt. Ich tippe einen Text im Chat auf Deutsch ein, und das Smartphone übersetzt ihn synchron ins Koreanische und postet ihn zeitgleich. Wir haben es in der Kakao App (koreanisches Pendant zu Whatsapp) getestet – und die Übersetzungen stimmten tatsächlich.
Nun gut, das hilft mir nicht wirklich beim Koreanischlernen, aber es ist schön zu wissen, dass ich es nutzen könnte. Es macht jedenfalls Spaß und eine tolle Sache wenn man weltweit kommunizieren möchte, aber die Sprache nicht kann.
Kameraqualität – Ein Herzstück mit Leica-Technologie
Natürlich habe ich die Kamera in den verschiedensten Situationen getestet – vom Makromodus bis hin zur Nachtfotografie. Nachdem ich mit dem Oppo Reno 12F so schlechte Erfahrungen gemacht hatte, war der erste Kameratest mit dem Xiaomi 13T Pro ziemlich nervenaufreibend. Noch einmal wollte ich kein Smartphone zurückschicken – ganz zu schweigen von der erneuten Installation aller Apps. Denn ein Smartphone komplett einzurichten, ist keine Sache von Minuten, besonders wenn es um Banking und Datensicherheit geht. Aber ich schweife ab.


Als ich die ersten Fotos machte, war ich von der Kameraführung überrascht. Sie erinnerte mich stark an das iPhone 13 meines Sohnes. Die Bildqualität habe ich nicht direkt verglichen, aber das Verhalten der Kamera beim Bewegen fühlte sich ähnlich, wenn nicht sogar identisch an. Das kannte ich von meinem LG G8s so nicht. Doch es macht unglaublich viel Spaß, mit dieser Kamera Bilder zu komponieren.
Die Schärfe und Auflösung sind hervorragend – natürlich kein Vergleich zum LG G8s. Aber es wäre ja auch seltsam, wenn sich nach fünf Jahren nichts verbessert hätte. (Gut, das OPPO Reno 12F hat bewiesen, dass es auch schlechter gehen kann.) Besonders beeindruckt hat mich das Bokeh – es wirkt natürlich und ist nicht KI-generiert.

Das Xiaomi 13T Pro wird vor allem mit den Leica-Profilen beworben. Es gibt zwei Hauptprofile: Lebendig und Authentisch. Standardmäßig ist keines davon aktiviert. Ich habe sie verglichen, aber der Unterschied ist nicht riesig, eher subtil. Vielleicht gibt es andere Lichtsituationen in denen sie besser zur Geltung kommen. Ich werde das nochmal testen.


Zusätzlich gibt es zahlreiche Presets, die man bereits beim Fotografieren anwenden kann. Ich habe sie ausprobiert, bin aber kein großer Fan davon. Ich bearbeite meine Bilder lieber später in Lightroom und nutze meine eigenen Presets. Aber wer kein Lightroom verwendet, findet hier sicherlich schöne Filter – darunter auch spezielle Leica-Filter.
Hier noch ein Vergleich der Tripple Kamera


Fazit – Ein gelungener Wechsel mit kleinen Kompromissen
Nach fünf Jahren treuer Dienste verabschiedete sich mein LG G8s allmählich – erst durch Softwareprobleme, dann endgültig durch ein zerstörtes Display. Ein Ersatz musste her, doch die Suche nach einem Smartphone mit guter Kamera entpuppte sich als Herausforderung.
Mein erster Versuch mit dem Oppo Reno 12F war ein Reinfall: Trotz schickem Design und toller Performance enttäuschte die Kamera auf ganzer Linie. Ein Smartphone aus dem Jahr 2024, das soooo schlechte Bilder machte – unfassbar!
Nach intensiver Recherche entschied ich mich schließlich für das Xiaomi 13T Pro. Zwar musste ich auf einige liebgewonnene Features verzichten, wie Speichererweiterung und einen Kopfhöreranschluss, doch die Kamera und der Sound haben mich überzeugt. Besonders die Dolby Atmos-Funktion sorgt für ein beeindruckendes Klangerlebnis – perfekt für meine klassische Musik und K-Dramas.
Die Leica-Kamera des Xiaomi 13T Pro begeistert mich mit natürlichem Bokeh und einer angenehmen Kameraführung. Die voreingestellten Leica-Profile sind nett, aber für mich nicht essenziell – ich bearbeite meine Bilder ohnehin lieber selbst.
Nach einigen Wochen Nutzung kann ich sagen: Dieses Smartphone macht wirklich Spaß. Es ist sicherlich nicht perfekt, aber es erfüllt genau das, was mir wichtig ist – eine gute Kamera, ein brillantes Display und ein herausragender Sound. Ich bin sehr zufrieden und für mich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich hoffe nur nicht, das ich in einigen Jahren 1.000,- Euro bezahlen muss, um eine ähnliche Qualität wieder zu bekommen.

PS: Zubehör, das nicht mehr selbstverständlich ist
Auch das haben längst nicht mehr alle Smartphones: Ein Ladegerät und eine Hülle im Lieferumfang. Das Xiaomi 13T Pro wird mit einem 120-Watt-Ultraschnellladegerät geliefert, mit dem das Gerät in kürzester Zeit vollständig aufgeladen ist. Aber auch meine alten LG-Schnellladekabel funktionieren einwandfrei – wenn auch nicht ganz so schnell.
Zudem kommt das Smartphone ab Werk mit einer Schutzfolie auf dem Display – eine nette Überraschung, denn so musste ich keine zusätzliche kaufen.
Die mitgelieferte Hülle habe ich mittlerweile gegen eine selbst gestaltete Hülle von Picasee mit einem ULTIMATE CASE ausgetauscht. Dieses soll einen Sturz aus bis zu 5 Metern überstehen. OK, ich werde es nicht testen, aber es fühlt sich sicher und hochwertig an – ganz im Gegensatz zu vielen Standardhüllen. Vor allem wird die Kamera, die eigentlich hervorsteht, noch mal extra abgedeckt.




Vergleich LG G8s mit Xiaomi 13T Pro
Für meine technisch-begeisterten Leser, beide Smartphone uns Kameras im Vergleich
Technischer Vergleich LG G8s ThinQ vs. Xiaomi 13T Pro
Eigenschaft | LG G8s ThinQ | Xiaomi 13T Pro |
---|---|---|
Display | 6,21 Zoll OLED, 1080 x 2248 Pixel, 60 Hz | 6,67 Zoll AMOLED, 1220 x 2712 Pixel, 144 Hz |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 855 (7 nm) | MediaTek Dimensity 9200+ (4 nm) |
RAM | 6 GB | 12/16 GB |
Speicher | 128 GB (erweiterbar via microSD) | 256/512 GB/1 TB (kein microSD-Slot) |
Betriebssystem | Android 9 (Update auf Android 10) | Android 13 mit HyperOS |
Akku | 3550 mAh, 18W Schnellladen | 5000 mAh, 120W Schnellladen |
Schutzart | IP68 & MIL-STD-810G | IP68 |
Konnektivität | Wi-Fi 5, Bluetooth 5.0, NFC, USB-C 3.1 | Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, NFC, USB-C 2.0 |
Abmessungen | 155,3 x 76,6 x 8 mm | 162,2 x 75,7 x 8,5 mm |
Gewicht | 181 g | 200 g / 206 g |
Farben | Mirror Black, Mirror Teal, Mirror White | Alpine Blue, Meadow Green, Black |
Kameravergleich: LG G8s ThinQ vs. Xiaomi 13T Pro
Eigenschaft | LG G8s ThinQ | Xiaomi 13T Pro |
---|---|---|
Hauptkamera | 12 MP (f/1.8, 1/2.55″, OIS, Dual Pixel PDAF) | 50 MP (f/1.9, 1/1.28″, OIS, Leica-optimiert) |
Makrokamera | 12 MP (f/2.6, 2x optischer Zoom) | 50 MP (f/1.9, 2x optischer Zoom) |
Ultraweitwinkelkamera | 13 MP (f/2.4, 136° Sichtfeld) | 12 MP (f/2.2, 120° Sichtfeld) |
Frontkamera | 8 MP (f/1.9) + ToF 3D-Kamera | 20 MP (f/2.2) |
Hinweis: Dieser Beitrag ist ausschließlich meine persönliche Meinung. Ich wurde nicht dafür bezahlt!
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Miroslav Kollar
Hallo Jana. Danke für den Artikel. Ich bin auch kürzlich zum Xiaomi 14T Pro umgestiegen. Bis dann habe ich Sony Xperia 1 iv benutzt, leider habe ich das Handy im Zug verloren. Auch für mich war die Kamera wichtig und ich stimme Ihren Bemerkungen zu. Die zweite Sache die für mich sehr wichtig ist – der Klang. Mit Xperia benutzte ich Sony wh-1000xm5 (over the head) Kopfhörer und SoundMAGIC E11 (in ear) Kopfhörer (mit 3,5mm Stecker). Wie Sie bemerkt haben, sehr wenige Handys haben noch die Buchse (Xperia und ein paar anderen teuere Geräte) und ich musste eine Alternative für die kleine E11 Kopfhörer finden. Nach vielen Recherchen habe ich mich für Realme Air 6 Pro entschieden. Viele Tester haben die Klangqualität von diesen Buds sehr hoch bewertet und ich kann diese Bewertungen bestätigen. Nach einigen Einstellungen in der App mit LDAC (Bluetooth Codec von Sony) bekomme ich überraschend guten (klaren und knusprigen) Klang. Die Buds habe ich durch AliExpress um €61 gekauft (am Amazon.de kosten sie ca. €82). Durch AliExpress habe ich auch die Hülle für das Handy gekauft – sie hat ca. €4 gekostet und ich kann sie Ihnen empfehlen (wenn Sie mir antworten, kann ich Ihnen einen Link schicken). LG Miro