
20 Jahre Bloggen – Warum ich es immer noch liebe
Ich mache mal wieder bei einer Blogparade mit. Das ist eine schöne Gelegenheit, andere Blogs kennen zu lernen und sich auch manchmal zu vernetzten.
Dieser Beitrag ist für #blogfragen – Fragen zu Deinem Blog – Blogparade von jansens-pott

Warum hast du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?
Lass mich mit dem „Wann“ beginnen: 2005, frisch nach Leipzig gezogen, startete ich meinen ersten Blog auf Google Blogger. Damals drehte sich alles um Deko, schönes Wohnen und Kunst in Leipzig. Durch das Bloggen habe ich die Stadt auf eine ganz eigene Weise entdeckt – auf Märkten gestöbert, Ausstellungen besucht, besondere Geschäfte erkundet. 2007, mit der Nachricht meiner Schwangerschaft, entstand mein zweiter Blog: Janasworld – ein Mama-Blog, den ich bis 2011 sehr erfolgreich geführt habe. Doch da er sehr persönlich war und ich mich zunehmend verletzlich fühlte, ließ ich ihn in zwei Büchern drucken und nahm ihn offline. 2011 begann dann mein jetziger Fotografie-Kunst-Blog, den ich seither mit all seinen Höhen und Tiefen begleite.
Welche Plattform nutzt du für deinen Blog und warum?
Nach einigen Irrwegen entschied ich mich bereits 2009 für einen selbstgehosteten WordPress-Blog. Ich habe mir selbst beigebracht, wie man WordPress installiert, einrichtet, Plugins verwaltet. Und auch heute würde ich nicht zu einem anderen CMS wechseln – für mich bleibt WordPress das beste System auf dem Markt. Auch wenn in anderen Blogs oft das Gegenteil behauptet wird.
Hast du schon auf anderen Plattformen gebloggt?
Ja, zuerst auf Blogger und für eine kurze Zeit auf einem Joomla-Blog.
Wie schreibst du deine Blogposts? Nutzt du ein lokales Bearbeitungstool oder das Dashboard deines Blogs?
Ich schreibe meine Beiträge zuerst in Word. Ich brauche eine einfache, ablenkungsfreie Schreibumgebung, die mir Word bietet. Erst nach einer Korrektur mit DeeplWrite übertrage ich den Text nach WordPress und kümmere mich dort um die Formatierung.
Wann fühlst du dich am meisten inspiriert zu schreiben?
Spätabends und nachts – genau wie jetzt. Viele meiner Texte entstehen zwischen 21 Uhr und 4 Uhr morgens.
Veröffentlichst du deine Texte sofort oder lässt du sie eine Weile liegen?
Mittlerweile lasse ich sie oft tagelang oder sogar wochenlang als Entwurf ruhen. In meinem WordPress-Backend warten einige Texte darauf, fertiggestellt und veröffentlicht zu werden. Ähnlich wie bei meinen Fotos entdecke ich nach einer gewissen Zeit Fehler, die mir zuvor nicht aufgefallen sind.
Über welche Themen schreibst du generell?
Hauptsächlich über Naturfotografie, Kunst, Literatur, Filme usw. alles was meine Fotografie inspiriert. Seit einiger Zeit mit einem besonderen Fokus auf japanische Ästhetik sowie ostasiatische Kunst und Philosophie.
Für wen schreibst du?
Oft schreibe ich einfach, weil mich ein Thema nicht loslässt – ohne zu wissen, ob es jemanden interessiert. Anfang diesen Jahres war ich auf einem einwöchigen Weiterbildung zum Thema Seelsorge. Hier sind schon im Seminar neue Ideen wie meine aktuelle dreiteilige Serie zum Thema Wahrnehmung entstanden.
Weil Kommentare und Gespräche seltener geworden sind, frage ich mich manchmal, wer meine Texte noch entdeckt und sich von ihnen angesprochen fühlt. Aber das ändert nichts daran, dass ich weiter meine Gedanken teile: über das, was mich bewegt, inspiriert und fasziniert. Besonders bei meinen Beiträgen zu ostasiatischen Themen würde ich es toll finden, mich mit anderen auszutauschen. Es gibt so viele Perspektiven und Verbindungen, die ich gerne entdecke – und wenn daraus ein Gespräch entsteht, umso schöner.
Was ist dein Lieblingsbeitrag auf deinem Blog?
Definitiv mein Blogbeitrag über die besten ostasiatischen Serien und K-Dramas. Er wird regelmäßig aktualisiert, weil ich immer wieder ein neues Drama finde, das mich so begeistert, dass ich es auf meine Best-of-Liste muss.
Hast du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?
Ja, natürlich. Wie ich oben schrieb, habe ich zwei Blogs stillgelegt. In diesem Blog, den ich seit 2011 betreibe, hatte ich auch schwere Schreibblockaden, in denen ich monatelang nichts schreiben konnte. Es gibt Jahre in meinem Archiv, in denen ich kaum gebloggt habe. Aber egal, wie lange die Pause war – ich kam immer mit neuen Ideen zurück. Denn ich liebe das Bloggen. Es gibt nichts Schöneres, als Gedanken ins Netz zu stellen, in der Hoffnung, andere zu inspirieren.
Was empfiehlst du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?
Ich habe schon vielen geholfen, ihren ersten Blog mit WordPress aufzusetzen. Die meisten starten mit unzähligen Ideen, doch viele Blogs verschwinden nach kurzer Zeit. Meistens, weil den Leuten nicht bewusst war, wie viel Arbeit, Zeit und Mühe ein Blog erfordert. Viele merken dann, dass sie weder gerne schreiben noch fotografieren – dabei lebt ein Blog meistens von beidem. Deshalb empfehle ich, zuerst mit einem kostenlosen Blog auf wordpress.com oder Blogger zu starten und nach einem halben Jahr zu sehen, ob das Bloggen wirklich langfristig Spaß macht.
Hast du Zukunftspläne für deinen Blog? Ein Redesign, Plattformwechsel oder neue Features?
Ein Blog ist ein ständiger Veränderungsprozess. Das Design habe ich bereits drei- bis viermal überarbeitet, zuletzt 2021, als mein Blog zehn Jahre alt wurde – damals stellte ich auf Elementor mit einem neuen Theme um. Dazu kommen laufende Anpassungen wie Datenschutzrichtlinien, Backups, Sicherheitsmaßnahmen. Neben dem Blog betreibe ich einen WordPress-Onlineshop für meine Bücher und E-Books, der ebenfalls ständig gewartet werden muss. Erst Ende 2024 musste ich ihn an die neue E-Rechnung anpassen. Jeden Monat investiere ich viel Zeit in die Wartung – aber das macht mir oft Spaß, besonders wenn ich ein neues Plugin oder eine Funktion entdecke, die den Blog verbessert. Seit ich intensiver mit KI arbeite, interessiert es mich aktuell, wie ich KI-gestützte Funktionen sinnvoll in meinen Blog integrieren kann – aber nur, wenn sie wirklich einen Mehrwert bieten und Dinge vereinfachen.

Ich hoffe, mein kurzes Interview hat dir gefallen. Unter #blogfragen findest du viele andere Blogs, (mittlerweile über 90) die an dieser Blogparade teilgenommen haben. Es scheint, als würden Blogs gerade eine kleine Renaissance erleben. Den schönsten Beitrag, besser gesagt die Einleitung habe ich bei Meike gelesen. Sie hat mir unglaublich aus dem Herzen gesprochen.
Zuletzt kommentiert
Meike
Hallo Jana,
vielen Dank für deinen Kommentar bei mir und den/die/das (?) Shout out hier. Jaja, die guten alten Zeiten…. Ich glaube, dass wir gerade in verdammt neue Zeiten schliddern und da ist es gut, wenn wir – zwar vorsichtig und umsichtig – unsere Spielwiesen haben, die wir miteinander vernetzten. Also freue ich mich, dich durch die Blogparade gefunden zu haben und werde mal neugierig bei dir lesen, was es so gibt.
Viele Grüße
Meike
Tommi
Danke für den Beitrag zur Blogparade. Das tolle an der Aktion ist, dass ich dabei sehr viele neue Blogs kennenlerne. Deiner wandert mal direkt in meinen RSS-Reader.