Wenn sich Kunst und Handwerk nachhaltig verbinden
Auf dieser Seite möchte ich dir zeigen, wie mein Buch „Gefühl und Verstand – Naturfotografie“ entsteht und warum aus einem Sachbuchprojekt ein besonderes handgebundenes, kunststofffreies Kunstbuch geworden ist.
Schau dir mein Video zur Produktion meines Buches an. Eine Hommage an ein uraltes Handwerk und Naturfotografie
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Gefühl und Verstand – Naturfotografie
Bewertet mit 5.00 von 5187,00 €
Enthält 7% MwSt.zzgl. VersandLieferzeit: 1 - 2 ArbeitstageIn den Warenkorb
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Zum Inhalt
Was hat der Geschmackssinn Umami mit Naturfotografie zu tun? Wie wirkt eine Ästhetik des Zerbrechlichen, wie Kintsugi, auf unsere Fotografie? Was sind die Gedanken und Emotionen, die uns zum Fotografieren in die Natur treiben? Auf welche Weise können wir Hochsensibilität oder Synästhesie in unserer Fotografie nutzen und zum Ausdruck bringen?
Das sind Fragen, denen ich in diesem Buch nachgehe. Statt von technischen Details, Blenden und Objektive erzähle ich von der Motivation, dem „Warum“ des Fotografierens und wie wir unsere Haltung, die innere Perspektive, reflektieren – eben Gefühl mit Verstand. Gemeinsam folgen wir den Jahreszeiten und eröffnen eine neue Sicht darauf, was Naturfotografie alles sein kann. Einen roten Faden bietet die Auseinandersetzung mit Konzepten der japanischen Ästhetik, wie Wabi-Sabi, Yūgen oder Mono no aware.
Ich betrachte die Fotografie aus den verschiedensten Blickrichtungen als ein Gesamtsystem aus Mensch, Natur und Technik. Wie inszenieren wir in unseren Bildern die Natur? Den Menschen in der Natur? Und was sagt das über die Fotografierenden aus? So wichtig die Feinheiten der Bildgestaltung auch sind, stellen sie doch das Ergebnis dessen dar, was vorher schon in uns angelegt war in Form von – teils unbewussten – Gedanken, Erinnerungen und Assoziationen. Dieses Vorher erforsche ich und auch deshalb finden sich viele Hinweise auf inspirierende Werke aus Kunst und Literatur im Text.
Die hochwertige, ökologische Ausstattung in Verbindung mit traditionellem Kunsthandwerk wie der japanischen und koptischen Bindung macht jedes Exemplar zu einem Einzelstück – kunststofffrei und recycelbar. In der handgemachten Herstellung spiegelt sich damit auch der Inhalt wider, Text, Fotografien und Form verbinden sich zu einer kunstvollen Einheit.
ISBN: 978-3-00-061165-0
Gefühl und Verstand - Naturfotografie
Vom Sachbuch zum nachhaltigen Kunstbuch
Zur Herstellung
Als ich 2018 die Idee zu einem neuen Naturfotografie-Sachbuch entwickelte, ahnte ich noch nicht, dass aus einem herkömmlichen Buch ein besonderes Kunstbuch werden sollte. Von Anfang an war mir klar, dass ich aus den üblichen Pfaden der Buchproduktion austeigen und etwas Neues wagen wollte.
In meinem Fokus stand von Anfang an, dass ich einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten wollte. Dieser Anspruch stellte mich vor große Herausforderungen und zeitweise schien es, dass ich das Projekt nicht realisieren könnte. Nach langen Recherchen zu regionalen Medienunternehmen die mein Buch auf nachhaltige, faire und innovative Weise herstellen sollten, habe ich nach vielen unüberwindbaren Hürden und Problemen beschlossen, das traditionelle Buchbinderhandwerk zu lernen und mein Buch komplett selber herzustellen. Herausgekommen ist nicht nur ein nachhaltiges, ökologisches Buch, sondern ein faszinierendes Kunstbuch, das die äußere Erscheinung mit seinen Inhalten in sich vereint.
Im gesamten Workflow habe ich darauf geachtet, dass möglichst keine oder nur ganz wenige Kunststoffmaterialien eingesetzt werden – dass betrifft sowohl Materialien als auch Buchbinder-Werkzeuge und Maschinen. So bekommt mein Buch keine umweltschädliche Folienverpackung. Die Fadenheftung wird nicht aus Plastik sein. Das Buchcover wird nicht foliert und der Titel umweltschonend geprägt.
Denn ein großes Problem unserer heutigen Buchproduktion ist, dass diese wenig umweltfreundlich ist. Die übliche Verfahrensweise in China zu drucken, in Polen zu binden und in Spanien veredeln zu lassen, war und ist für mich nicht zukunftsweisend!
Verwendetes Papier und Buchbinderpappe
- 2mm Buchbinderpappe mit hoher Festigkeit, beidseitig geglättet aus Rohstoffen aus nachhaltigem Anbau (FSC® Recycled Credit / GFA-COC-002160)
- 120gr, Gmund f.color natur Papier (FSC Mix 70 %, DNV-COC-000795) bestehend aus FSC-zertifizierter Frischfaserzellstoff, pH-neutral, säurefrei und recyclingfähig.
- 120gr. Creapaper Graspapier (FSCM CTUVDC-COC-101041 als FSC Mix Credit zertifiziert) das zu 40% aus Graspapier und 60% Holzfrischfasern besteht.
Das Graspapier
Das Problem in der Buchproduktion fängt schon beim Papier an. Fast jeder zweite industriell gefällte Baum weltweit wird zu Papier verarbeitet. Das Traurige dabei ist, dass man beim Kauf eines Papierproduktes nicht automatisch sicher sein kann, dass dabei illegaler Holzeinschlag und Raubbau ausgeschlossen sind. Auch Papiere aus nachhaltiger Forstwirtschaft und FSC-Papiere sind davon betroffen. Das Papierproblem geht soweit, dass Recyclingpapiere aufgrund hoher Nachfrage, aus Frischfaserpapieren hergestellt und sozusagen „gefaked“ werden.
Aus diesem Grund habe ich mich für Graspapier entschieden, dass zu 40% aus Grasfasern (dessen Rohstoff von heimischen Wiesen gewonnen wird) und zu 60% aus Holzfrischfasern besteht und in Deutschland produziert wird. Der Grasrohstoff wird umweltschonend ohne den Einsatz chemischer Zusatzstoffe und Wasser rein mechanisch aufbereitet. Es enthält keine unerwünschten allergene oder dermatologische Nebenwirkungen. Der Inhalt wurde komplett auf 120gr Graspapier gedruckt, sodass das Buch nicht nur eine besondere Haptik beim Blättern und in der gesamten Stabilität bekommt, sondern auch Inhalte und Fotos nicht durchscheinen. Besonders meine Fotografien, die auf dem Graspapier gedruckt werden, bekommen durch die Struktur ein besondere Ästhetik.
Der Umschlag wurde mit Graspapier auf Buchbinderpappe bezogen. Ebenso mit Büttenpapier aus der f-color Natur Serie von der Papierfabrik Gmund am Tegernsee. Ein hochwertiger, geprägter Frischfaserzellstoff, pH-neutral der recycelbar ist, das gleichzeitig auch als Vorsatzpapier verwendet wird.
Der Druck
Druckfarben im Offsetdruck bestehen aus Pigmenten, Harzen, Mineralölen und Additiven. Mineralöle sind zwar günstig, werden jedoch aus Erdöl destilliert und das hat wiederum einen negativen Einfluss auf Mensch und Natur. Der Gebrauch von Chemikalien und Lösungsmitteln lässt sich beim Druckprozess zum heutigen Stand leider noch nicht gänzlich vermeiden, dennoch ist es mein Anspruch, den Einsatz so gering als möglich zu halten.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, mein Buch mit einer Digitallaserdruckmaschine von Xerox selbst zu drucken. So wird das Buch erst gedruckt, wenn es bestellt wird. Es werden keine hundert Bücher auf Vorrat gedruckt, um sie nicht später makulieren und thermisch verwerten zu müssen. Es wird so nur das gedruckt was gebraucht wird, um Ressourcenschonend zu arbeiten.
In der Zukunft arbeite ich daran, die Inhalte mit Biofarben im Offsetdruck zu realisieren. Im Moment ist das aktuell unter Corona finanziell nicht machbar.
Die Buchbinderei
Fadenheftungen und Lesebändchen werden heute meistens aus Kunststoff hergestellt und Buchcover „veredelt“ man vielfach mit Lacken und Folien. Auch hier steht also das Thema Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit eher hinten an, so sind einige Bestandteile eines solchen herkömmlich produzierten Buches sogar ein Fall für den Sondermüll.
Mein Kunstbuch „Gefühl und Verstand“ ist daher so umweltfreundlich wie möglich produziert. In der örtlichen Schaubuchbinderei Grimma lerne ich das traditionelle Buchbinderhandwerk. So spare ich nicht nur lange Produktionswege, sondern kann selber darauf achten, wo Kunststoffe oder Chemie zum Einsatz kommen.
Gefühl und Verstand - Naturfotografie
Wie erstelle ich in Handarbeit das Buch?
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Die Buchdeckel
Die zugeschnittenen Buchbinderpappen (sie werden geschnitten geliefert) werden mit einer handbetriebenen Leimmaschine mit Graspapier und Bucheinbandpapier mit veganem Leim aus Maisstärke per Hand bezogen. Das geschieht in mehreren Teilschritten, weil die Umschläge immer wieder trocknen müssen.
Die Buchdeckel-Prägung
Nachdem alle Buchdeckel bezogen und ein Gegenzug-Graspapier einkaschiert wurde (damit sich der Buchdeckel nicht wölbt und verzieht), wird der Umschlag mit einer Heißprägemaschine und einem Messingstempel, den ich in der Gravuranstalt in Leipzig habe herstellen lassen, heiß und ohne Folie auf der Vorderseite blind geprägt. Zudem wird der Schmuckkarton auf dem Deckel mit dieser Gravur versehen.
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Vorbereitung zur Bindung
Wenn der Titel geprägt ist, können die Löcher für die Bindung gebohrt werden. Dafür wird eine alte Papierbohrmaschine aus den 1950er Jahren verwendet. Jedes Loch wird einzeln gebohrt. Der hohle Papierbohrer hat den Vorteil, dass die Pappe nicht beim Bohren nach außen, sondern im Bohrer nach oben gedrückt wird und so ein sauberes Bohrloch entsteht.
Der Druck
Im nächsten Schritt wird der Inhalt auf Graspapier gedruckt. Das Papier wurde von der Papierfabrik auf mein Buchformat vorab zugeschnitten. Aus einem Einzelseiten-Druck-PDF habe ich mit einer Spezialsoftware das Dokument ausgeschossen, sodass die Seiten bei mehrseitig bedruckten Bögen so angeordnet sind, dass mein Buch nach dem Falzen die richtige Seitenreihenfolge hat. Damit Beschnitt und der Textrand ästhetisch sind, ist der gesamte Inhalt im Goldenen Schnitt gesetzt.
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Falzen & lochen der Druckbögen
Die einzelnen Seiten werden zu je vier Papierseiten zu einem Druckbogen gefalzt. Ich falze jeweils 4 Seiten mit einem Falzbein per Hand. Auf der ersten und letzten Seite muss nun das gefalzte, fertig zugeschnittene Vorsatzpapier angeleimt werden.
Nach dem Falzen werden die Druckbögen für die Bindung gelocht. Für die Bindung habe ich mir in der örtlichen Schreinerei eine Buchbinderwiege aus Eiche bauen lassen, um dort mit der Ahle und einem eigens aus Metall angefertigten Buchbinderlineal mit gelaserten 1mm Bohrungen die Löcher für die Bindung zu fertigen. Nun wird jeder Druckbogen einzeln mit der Ahle Loch für Loch gelocht. Dabei muss man sehr sorgfältig arbeiten, das Buchbinderlineal mit den vorgestanzten Bohrungen darf nicht verrutschen, sodass später der Buchrücken gleichmäßig gelocht ist.
Die Koptische Bindung
Anschließend können die einzelnen Druckbögen mithilfe der Koptischen und der Langstichbindung miteinander verbunden werden. Die Koptische Bindung ist die Älteste Bindung der Welt! Die Bindung wird mit naturfarbenen Bio-Baumwollgarn gebunden, dass in Deutschland mit einer traditionellen Zwirnerei produziert wird. Das Buch besteht aus 12 Druckbögen, die einzeln aneinander mit Nadel und Faden geheftet werden. Ein schweres Gewicht hält die Bögen dabei fest. So entsteht ein offener Schmuckrücken, indem die Koptische Bindung mit der Langstichbindung zu einem Kunstwerk verbunden wird. Für die Bindung eines Buchblocks brauche ich mindestens eine Stunde. Vorab muss das Buchbindergarn zugeschnitten und mit Bienenwachs aus der Wesensgemäßen Bienenhaltung gewachst werden. Das Wachsen riecht nicht nur gut, sondern sorgt auch dafür, dass das Baumwollgarn besser durch das Papier gleitet und die Bindung stabiler wird.
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Buchblock beschneiden
Wenn der Buchblock fertig gebunden ist, kann er zugeschnitten werden. Auch das geschieht in Handarbeit in der Buchbinderei. Mit einer antiken Gussschneidemaschine wird der Buchblock in drei Arbeitsgängen beschnitten. Auch dieser Schritt muss sorgfältig gearbeitet werden, da die Maschine nicht über eine moderne Lasereinrichtung verfügt, arbeite ich mit Zuschnittmodellen, sodass jedes Buch exakt geschnitten wird. Beim Schneiden muss man darauf achten, dass sich der fast 1kg schwere und 5cm hohe Buchblock nicht verzieht.
Buchblock & Buchdecke werden verbunden
Nach dem Schneiden des Buchblocks kann dieser in die Buchdecken gehangen werden. Dafür werden die Baumwollfäden aus dem Buchblock mit den Deckeln mithilfe der japanischen Bindung verbunden.
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Vorsatzpapiere verleimen
Im vorletzten Schritt werden die Vorsatzpapiere an die Buchdeckel mit dem veganen Maisstärkeleim mit einem Pinsel zügig geklebt und in die Buchpresse einpresst, sodass sich das Vorsatzpapier mit den Buchdeckeln ohne Lufteinschluß miteinander verbinden. Nun muss das Buch einige Zeit trocknen.
Qualitätskontrolle
Im letzten Schritt wird das Buch von mir kontrolliert. Es werden die Fäden der Bindung abgeschnitten, dass Etikett eingebunden und das Buch in die Schmuckschachtel gelegt.
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Materialien im Überblick
Alle verwendeten Materialien im Überblick
- Buchbindergarn: Oeko-Tex® Standard 100 zertifiziert, 100% Baumwolle, hergestellt in Deutschland, Dreieich www.garn-und-mehr.de
- Graspapier: bestehend 70% Holzfrischfasern, 30% Grasfaser, hergestellt in Deutschland Hennef, www.creapaper.de
- Buchbinder-Graupappe: 100% Altpapier FSC Recycled GFA-COC-002160, Hamburg www.schmedt.de
- Vorsatzpapier: f-color natur FSC-zertifizierter Frischfaserzellstoff, pH-neutral, säurefrei, umweltfreundlich in Deutschland hergestellt, Gmund am Tegernsee www.gmund.de
- Leim: Ligament, hergestellt aus geröstetem Mais, Leipzig www.möko.de
- Bienenwachs: Wesensgemäße Bienenhaltung Catherine Hamann, Naunhof
- Messing Gravuren: „Brandt & Comp.“ GmbH Gravieranstalt, gegr. 1888 in Leipzig www.brandt-und-co.deHolzfrischfasern
Gefühl und Verstand - Naturfotografie
Wie viel Plastik habe ich eingespart?
Die Frage „Wie viel Kunststoff steckt in einem Buch?“ ist normalerweise nicht einfach zu beantworten.
Dafür gibt es zu viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Herstellung eines Buches. Daher habe ich zur Berechnung des Kunststoffmenge mein eigenes Buch verwendet und kann nun die Frage beantworten, wenn ich mein Buch herkömmlich industriell hergestellt hätte.
Grundlage war, dass mein Buch traditionell aus Heftzwirn, Dispersionsklebstoff, Zeichenband und Kaschierfolie hergestellt worden wäre. Während Pappe, Karton, Graspapier und Vorsatzpapier unverändert bleiben. Für die Berechnung habe ich mir professionelle Hilfe gesucht. Frau Prof. Heinze von der HTWK Leipzig hat mit mir zusammen gerechnet.
Grundlage der Berechnung war eine Auflage von 1.000 Büchern zu folgenden Parametern des ursprünglichen Buches:
Format (hoch) 23,5 cm x 25,5 cm
Buchdicke ca. 2,8 cm
Seitenanzahl (Umfang) 264 Seiten
Bogenanzahl (16Seiter) 16 Bogen
16 + halber Bogen
Inhaltspapier Graspapier 120 g/m²
Deckenbezugsmaterial Papier (Gmund)
Buchdecke nicht bedruckt, sondern mit dem Titel blind geprägt.
Die Berechnung ergab für 1.000 Bücher folgende Werte:
- Heftzwirn Z 85/3 Nylon, weiß Spule 12.000 m, 85 Meter wiegen 1Gramm 70g (ca 6.000 Meter)
- Dispersionsklebstoff: 30kg
- Zeichenband (50m wiegen 1Gramm), 1.000g (500m)
- Kaschierfolie Masse Folie 2.700g
- Masse Klebstoff 1.400g
Insgesamt würden bei meinem Buch mit einer Auflage von 1.000 Stück ca. 36kg Kunststoff eingesetzt werden, die ich nun komplett eingespart habe.
Bei meinem Buch ist noch kein Einschweißen berechnet oder andere Kunststoffbestandteile wie Kunstleder oder Kunstleinen, mit denen Buchdecken bezogen werden. Folienprägungen, Glitzersteinchen, Folienbilder und andere Materialien, mit den Cover gerne aufgehübscht werden. Der Einsatz von Kunststoffen in der Buchherstellung sind mannigfaltig.
Die 36kg sind auch nur eine ungefähre Zahl, es ging mir nicht darum, es genau auf das Gramm auszurechnen. Sondern ein Gefühl dafür zu bekommen, wo überall Kunststoffe drin sind. 36kg klingt erst einmal gar nicht so viel, aber man muss es auf die Masse der Bücher im Jahr hochrechen, die produziert werden.
Es werden weltweit ca. 1.8 Millionen Bücher jährlich mit einer Auflage von ca. 3.000 Stück veröffentlicht. Jetzt kann man sich ausrechnen wie viel Plastik verbraucht werden.
Es wird zudem davon ausgegangen, dass ca. 10% aller Bücher nach drei Monaten aus dem Buchhandel genommen und makuliert werden. Genaue Statistiken gibt es leider nicht. Das Bücher mit hohem Kunststoffanteilen schlecht oder gar nicht recycelt werden können und stattdessen thermisch verwertet werden, sollte nicht verwundern.
Wenn sich Kunst und Handwerk nachhaltig verbinden
Wie du siehst, wird mein Buch „Gefühl und Verstand“ nach altem Kunsthandwerk in vielen Schritten und Stunden in Handarbeit gebunden. Ein Prozess der mir viel Freude bereitet, denn dadurch wird jedes Buch zu einem Unikat, ein Buch mit Liebe zu den Details. Der Unterschied zu einem industriell gebundenen Buch ist, dass man Spuren der handwerklichen Arbeit sieht und fühlt.
Das ausgewählte Papier, die Bindung, die Haptik, der Geruch nach Bienenwachs und Sommerheu verbinden sich so zu einer kunstvollen Einheit mit dem Inhalt, den Texten und Fotografien.
Ein Kunstwerk für alle Sinne.
Ich möchte Danke sagen
Ein aufwändiges, handgemachtes Kunstbuch dieser Art zu verwirklichen ist nicht einfach und es bedarf viel Hilfe. An dieser Stelle möchte ich Danke an alle sagen, die mich persönlich unterstützt haben:
Buchbindermeister Dieter Johst, Schaubuchbinderei Grimma. Ohne ihn und sein 60jähriges Wissen wäre das ganze Projekt völlig undenkbar gewesen.
Peter Nonhoff-Arps, Redakteur c’t digitale Fotografie im Heise Verlag, der als erster mein Buch inhaltlich redigiert hat.
Marianne Eppelt, Lektorin aus Leipzig, die das Korrektorat gemacht hat und ich bei ihr viel über eine ästhetische, gendergerechte Sprache gelernt habe.
Christina Albinus, Schriftsetzmeisterin die mit mir das Grundlayout mithilfe des Goldenen Schnittes sowie die passende Schriftenfamilie, damit der Text auf Graspapier gut lesbar ist, erstellt hat.
Natsuko Horinouchi, die mich zu den japanischen Titeln beraten hat.
Peter Wettstein, Illustrator, Autor aus der Schweiz, der mir als Überraschung mitten in Corona ein Buchbindermaterialpäckchen schickte und sagte, warum machst du das Buch nicht selber? Später zeigte er mir in einer Online-Zoom Sitzung die Grundlagen der Koptischen Bindung.
Tanja Esche, Sprecherin und Schauspielerin, die eine gute Zuhörerin und Beraterin ist und die ausgewählte Texte als Hörspiel eingesprochen hat.
Tanja Weidauer, Naunhof, mein wunderschönes Model für die Präsentation des Buches.
Cassandra Barron & Maudie Casserly, Buchbinderinnen in England bei denen ich online per Zoom die Langstichbindung und Japanische Bindung gelernt habe.
Yvonne May, Videographin aus Markkleeberg, die das inspirierende Video zur Herstellung meines Buches gemacht hat und wir wunderbare Momente im Sommer mit den Flugaufnahmen hatten.
Jana Kaminski, Animation Künstlerin aus den Niederlanden, die mir die wunderbare Stop motion Animation gezaubert hat.
Frau Prof. Heinze von der HTWK Leipzig, die mit mir ausgerechnet hat, wie viel Kunststoff normalerweise in einem Buch steckt.
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Last but not least möchte ich an alle Kritiker und Zweifler DANKE sagen, die mir wiederholt sagten, was alles nicht geht, die mich falsch berieten bis hin zu den Skeptikern der Klimaerwärmung, Artensterben und der Verseuchung unserer Erde durch Plastikmüll, für die ein „plastikfreies Buch“ völlig sinnlos ist.
Danke an alle Druckereien und Buchbindereien, die ein ökologisches, plastikfreies Buch nicht realisieren können oder möchten und stattdessen auf Ablasshandel, Greenwashing und „das haben wir immer schon so gemacht“ setzen!
Ohne euch wäre ich nie soweit gekommen. Kuyashii war schon immer mein Lebensmotto: »Sag ihnen nicht, was du tun wirst. Zeig‘s ihnen! Und wandle die Negativität des Zweifels in positive Energie«.
Presse
Im Gespräch mit Jana Mänz über nachhaltige Fotografiebücher
Jana Mänz hat ein Buch über Naturfotografie herausgebracht, das komplett recycelbar ist. Bei der Suche nach einer passenden Druckerei stellte sie fest, dass ihr Bestreben nach Umwelt- und Klimaschutz nicht mit den gängigen Herstellungsmethoden der großen Firmen zusammenpasst und ging einen eigenen Weg. Im Interview mit ihr wollte ich wissen, was herkömmliche Fotografiebücher nicht nachhaltig macht und welche Alternativen sie gefunden hat.
Weiterlesen…
https://kwerfeldein.de/2022/04/22/jana-maenz/
Das plastikfreie Buch:
Fotografie im handgemachten Format
Die Künstlerin Jana Mänz aus Grimma erstellt ihr kunststofffreies Buch selber – und hat dabei ein Kunstwerk erschaffen.
Ein Buch, das nach Bienenwachs und Sommerheu riecht … Jana Mänz aus Grimma will die Fotografie entschleunigen. Dazu hat sie ein einzigartiges Buch erschaffen: „Gefühl und Verstand – Naturfotografie“. Die freiberufliche Künstlerin stellt das plastikfreie Buch sogar selbst her. Inhaltlich geht es nicht um technische Details wie Blenden und ISO, sondern um die Motivation zum Fotografieren, um die Reflektion. Sie regt an, nicht über das Motiv und den Bildausschnitt nachdenken, sondern darüber, warum man ein Bild machen möchte. Im Interview erklärt sie ihren Weg.
Weiterlesen…
https://goodnews-for-you.de/das-plastikfreie-buch-fotografie-im-handgemachten-format/
Jana Mänz: Meine Vision sind plastikfreie, recycelbare Bücher
Die folgenden Fragen unserer Interviewreihe werden seit 2009 regelmäßig von interessanten Menschen beantwortet, die »was mit Büchern« bzw. Publishing machen, und hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf Buchmenschen und Publisher*innen lenken und die zum anderen Veränderungen und Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen des Publishing sichtbar werden lassen. Unser Ziel damit ist es, die Menschen noch enger in den Kontakt und Austausch zu bringen.
Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern oder im Bereich Publishing?
Weiterlesen…
https://leanderwattig.com/wasmitbuechern/2022/jana-maenz-meine-vision-sind-plastikfreie-recycelbare-buecher/
Pressekit Download
Das plastikfreie Kunstbuch-Projekt wurde unterstützt von:
Kundenstimmen
Testimonial
Andreas Fürbach 19. Dezember 2021:
Ich habe mein Exemplar gestern erhalten, vielen Dank dafür Jana. Wegen des Preises habe ich lange mit mir gekämpft und mit dem Kauf gezögert – auch mit dem Wissen, dass solch ein Projekt mehr kostet als ein in großer Auflage gedrucktes „normales Buch“ – aber nachdem ist es heute in Ruhe durchgeschaut habe, ist mir klar, dass es jeden einzelnen € wert ist. Chapeau Jana, ganz großes Kino, in jeglicher Hinsicht – und wahnsinnig inspirierend.
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