Über japanische Ästhetik 日本の美学
»Gutai, das Konkrete und Greifbare, erinnert mich auf so liebevolle Weise daran, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu sein. In einer Welt, die oft von abstrakten Ideen und Konzepten dominiert wird, finde ich Trost in den Dingen, die ich anfassen, sehen und erleben kann. Es ist dieser wunderbare Moment, in dem ich meine Hände in die Erde grabe, eine Blume pflanze und sie wachsen und gedeihen sehe, der mir das Gefühl gibt, wirklich zu leben. Gutai erdet mich, bringt mich zurück zu den grundlegenden Dingen im Leben und erinnert mich daran, dass es oft die einfachen, greifbaren Dinge sind, die uns die tiefste Erfüllung bringen.«
Inhalt
- Einleitung / Start
- Wabi-Sabi (侘寂)
- Yūgen (幽玄)
- Komorebi (木漏れ日)
- Natsukashii (懐かしい)
- Yohaku-no-bi (余白の美)
- Mono no Aware (物の哀れ)
- Kintsugi (金継ぎ)
- Shinrin Yoku (森林浴)
- Konmari (こんまり)
- Iki (粋)
- Ikigai (生き甲斐)
- Miyabi (雅)
- Shizen (自然)
- Jo-ha-kyu (序破急)
- Fukinsei (不均整)
- Kaizen (改善)
- Shoshin (初心)
- Kokoro (心)
- Yabo (野暮)
- Shibusa (渋さ)
- Gutai (具体)
- Kawaii (かわいい)
- Superflat (スーパーフラット)
- Mottainai (もったいない)
- Kirei-sabi (綺麗寂)
- Gaman (我慢)
- Zanshin (残心)
- Tatemae und Honne (建前と本音)
- Sabi (寂)
- Raku (楽)
- Manga and Otaku Culture (漫画とオタク文化)
- Rizumu (リズム)
- Hikikomori (引きこもり)
- Kawaii Culture (かわいい文化)
- Mochi Kawaii (もちかわいい)
- Tsundoku (積ん読)
- Gyaru and Kogal (ギャルとコギャル)
- Hōjōki and Modern Adaptations (方丈記と現代の適応)
Gutai 具体
Die Gutai-Kunstbewegung kann als eine avantgardistische Strömung innerhalb der japanischen Nachkriegskunst bezeichnet werden, die sich durch den Einsatz innovativer, oft experimenteller Techniken und Materialien auszeichnet. Der Begriff „Gutai“ bedeutet „Körperlichkeit“ oder „körperlich“ und verweist damit auf die physische Präsenz sowie die direkte Interaktion mit dem Kunstwerk, welche die Bewegung betont.
Die Gutai-Künstler widmen sich der Erforschung der physischen Präsenz von Materialien sowie des Prozesses der Kunstproduktion. Die Verwendung ungewöhnlicher Materialien und Techniken dient der Herstellung einer direkten und spürbaren Verbindung zwischen dem Künstler, dem Werk und dem Betrachter. Dies kann durch Performance-Kunst, das Einbeziehen des Körpers oder den Einsatz unkonventioneller Materialien erfolgen.
Die Gutai-Bewegung ist insbesondere für ihre Innovationskraft sowie den mutigen Einsatz neuer Techniken bekannt. Die Künstler der Bewegung experimentieren mit verschiedenen Medien und Methoden, um neue Ausdrucksformen zu finden und die Grenzen traditioneller Kunst zu erweitern. Diese Experimentierfreude findet ihren Niederschlag in den einzigartigen und vielfach herausfordernden Werken.
Die Gutai-Künstler waren bestrebt, Kunst und Leben miteinander zu verbinden. Diesem Bestreben folgend, integrierten sie alltägliche Erfahrungen und materielle Prozesse in ihre Kunstwerke. Diese Philosophie betont, dass Kunst nicht als isolierter, sondern als integrierter Bestandteil des menschlichen Lebens und der menschlichen Erfahrung zu betrachten ist.
Kazuo Shiraga, ein Mitglied der Gutai-Bewegung, ist insbesondere für seine Performances bekannt, bei denen er seine Kunstwerke durch körperliche Aktionen wie das Malen mit den Füßen schuf. Die Werke des Künstlers demonstrieren die physische und unmittelbare Interaktion mit dem Kunstwerk und repräsentieren exemplarisch den Gutai-Geist.
Jiro Yoshihara, der Gründer von Gutai, widmete sich in seinen Schriften intensiv der Bedeutung der freien und experimentellen Kunstpraxis. In seinen Werken sowie in seinen Schriften betont er die Relevanz, etablierte Grenzen zu transzendieren und innovative Wege des künstlerischen Ausdrucks zu explorieren.
Die Kunstbewegung Gutai fokussiert auf die physische Präsenz und experimentelle Innovation. Die Kunstwerke veranschaulichen, dass Kunst durch direkte Interaktion, innovative Techniken sowie die Verbindung zu alltäglichen Erfahrungen bereichert werden kann. Die Kunstbewegung Gutai fordert den Betrachter dazu heraus, die traditionellen Grenzen der Kunst zu erweitern und neue Ausdrucksformen zu entdecken, durch welche die Beziehung zwischen Künstler, Kunstwerk und Betrachter neu definiert wird.