Ewigkeitssonntag
Nach alter Tradition wird Ende November in den evangelischen Kirchen des Todes und der Verstorbenen gedacht. Dabei steht das Gedenken an die bereits Verstorbenen und die Erwartung des Jüngsten Tages im Mittelpunkt. Die Kirche selbst spricht beim Totensonntag lieber vom Ewigkeitssonntag und verweist damit auf den Glauben an die Auferstehung und das ewige Leben.
Zu den festen Bräuchen am Totensonntag gehört daher auch der Besuch des Friedhofs, um die Gräber der Angehörigen zu schmücken und zu pflegen. In den meisten evangelischen Kirchen finden auch Gottesdienste statt. Dabei werden unter Glockengeläut die Namen der Verstorbenen der Gemeinde verlesen und in die Fürbitte einbezogen. Das Verklingen der Gebetsglocke soll an die eigene Vergänglichkeit erinnern.
Ich möchte heute an meinen Vater denken, der 2009 verstorben ist. Aber auch an die Menschen, die in den letzten Monaten von uns gegangen sind.
Auch wenn viele schon in Weihnachtsstimmung sind, gilt für mich, dass erst nach dem Totensonntag für die Adventszeit geschmückt wird und dieser Sonntag dem stillen Gedenken gehört.
Ich finde es wichtig, sich einmal im Jahr mit diesem unbequemen Thema auseinanderzusetzen. Vor allem ist das fotografisch ein sehr spannendes Thema. Kann man ewiges Leben bildlich darstellen? Wie sieht Vergänglichkeit aus? Themen, die ich in meinen Büchern und Workshops immer wieder aufgreife.
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H. Frank
Liebe Frau Mänz,
herzlichen Dank dass Sie ihre sehr persönlichen Gedanken zum Ewigkeitssonntag geteilt haben. Auf dem Altar in unserer Gemeinde brannte für jede verstorbene Person eine Kerze. Und für die anwesenden Angehörigen gab es ein Herz, um es mit nach Hause zu nehmen.
Ihnen nun ab Montag nach dem Ewigkeitssonntag viel Muße beim Vorbereiten und Aufstellen des Adventschmuckes.
Uwe Möbus
Liebe Jana, vielen Dank für Deinen Beitrag, der mich durch den Tag begleiten wird. Ich werde es Dir gleichtun und derer Gedenken, die nicht mehr bei uns sind. Ich werde mal schauen, wieviele Lichter ich anzuzünden habe. Eins für jeden lieben Menschen und denen, die es verdient gehabt hätten, geliebt zu werden. Sich einmal der Vergänglichkeit anzunehmen betrachte ich auch zur Mindfulness dazugehörig. Und in Anbetracht der Vergänglichkeit darf man sich auch gerne darüber Gedanken machen, um der Umgang mit den Menschen, die noch bei uns sind, liebevoller sein darf, wenn er es gerade nicht ist. Ist die „Verfehlung“ des anderen wirklich so schlimm, dass man ihn meidet, mißachtet? Ich wünsche Dir einen guten „Ewigkeitssonntag“. Seien wir, und wenn es nur für einen Moment, diesen Moment, ist, still und demütig sein. Liebe Grüße.