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Jana Mänz - Naturfotografie mit Seele

Kreativität - Das Kind der Freiheit

Kreativität – Das Kind der Freiheit

6. Juni 2016
6 min Lesezeit

„widewidewitt ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt“.

am 1. Juni 2016, am internationalen Kindertag, musste ich an Pipi Langstrumpf denken, an ihre unkonventionelle, freche Art, die Welt zu betrachten. Wie frei, offen und ohne Vorurteile wäre doch die Welt, wenn wir Erwachsenen unsere kindliche Neugier und ungezwungene Kreativität im Laufe des Erwachsenenwerdens nicht verlieren würden.
Gerade für mich als Künstlerin, ist die Kreativität der Ursprung von alledem, was mich ausmacht. Ich versuche mich weiter zu entwickeln und das geht nicht ohne Kreativität. Ich habe versucht, dem Wesen der Kreativität auf den Grund zu gehen, herauszufinden, was mir daran manchmal so schwer fällt, mich im gleichen Augenblick aber wieder leicht und freudvoll werden lässt. Ich weiß immer noch nicht so richtig, wonach ich eigentlich genau gesucht habe, aber nach dem Lesen sämtlicher Literatur war ich irgendwie ernüchtert.

Das gerade erst neu erschienene Sonder-Magazin vom Spiegel „Kreativität“ war das berühmte Tüpfelchen auf dem „i“. In dem ganzen Heft ging es leider nur oberflächlich und ansatzweise um das Thema Kreativität, nämlich als einem Motor, der dazu dient, das neue Produkte entwickelt werden, die sich noch dann noch besser verkaufen sollen. Die Kreativität wird dazu missbraucht, um noch mehr zu verdienen, um noch mehr Gewinne zu erzielen.

Ich nehme mich hiervon, wenn ich ehrlich bin, nicht aus. Wann war ich eigentlich das letzte Mal kreativ, ohne abschließend eine Absicht im monetären Sinne zu verfolgen. Nur einfach so, um ein tolles Gefühl, welches Kreativität erzeugen kann, zu erleben. Einfach um ihrer Selbst willen. In meiner Kindheit? Ich kann mich nicht erinnern.

Aber ich weiß genau, wann ich anfing, Kreativität bewusst zu nutzen, um etwas zu erreichen. Da ging es im Studium um meine Diplomarbeit, spätere dann um kreative Bewerbungen in meinem Job als Produktmanagerin, als ich mir tagelang in meinem Büro die kreativsten Projekte ausgedacht habe. Immer werde ich unwahrscheinlich kreativ, wenn ich mir Arbeit ersparen will, wenn ich etwas schneller erreichen möchte. Seit fünf Jahren bin ich nun selbstständig und ich muss mich ständig neu erfinden. Immer der Zeit voraus, immer wieder der Versuch, vorhandene Dinge neu zu denken. Denn letztendlich, das weiß jeder von uns, gibt es nichts, was es nicht schon gibt. Die Frage ist, wie man es besser und anders machen kann.

Fotoreise - Fotografieworkshop - Rügen, eine WinterreiseSinnli

Ich habe an mir persönlich festgestellt, dass ich viel kreativer bin, wenn mich eine andere Person fragt, frei nach dem Motto „Jana, ich habe eine Idee, was meinst du dazu?“ Dann sprudle ich über, bin eine wahrhaftige Ideenmaschine.

Aber warum ist das so, warum fällt es mir für andere viel leichter, kreativ zu sein? Ich denke, es ist eigentlich ganz einfach. Nämlich weil ich dann vorbehaltlos, spontan und uneigennützig an die Sache gehe. Ich muss mit den Ideen nichts erzielen, ich bin frei in meinem Denken. Und nicht nur das, Kreativität lebt von der Seele. In allen Artikeln, die ich bisher gelesen habe, geht es in der Kreativität um Dinge, die materiell umgesetzt werden sollen. Aber das Essentielle, das, was die Kreativität so einzigartig und universell macht, das bleibt auf der Strecke. Das derjenige, der die Kreativität in sich spürt und sie dann nach außen umsetzt, von seiner Seele genährt wird. Die Kreativität sollte die liebevolle Hinwendung zu etwas sein. Kreativität ist ein Kind der Freiheit, des freien Fließen, das uns mit Energie auflädt und uns nährt.

Kreativität - Das Kind der Freiheit

Das habe ich begriffen, als ich einen Kurs zur intuitiven Malerei besucht habe. Egal, wie wir uns ausdrücken, ob mit der Kamera, mit Hammer und Meißel, mit dem Pinsel oder Bleistift – genährt werden wir von unserer Seele. So stand ich vor einem leeren Blatt Papier und habe angefangen, mit meiner linken ungebräuchlichen Hand Linien zu ziehen. Die rechte Hand lag still auf meinem Herzen. Während ich malte und viel Zeit mit mir selber hatte, fühlte ich tief in mich hinein. Auf einmal wurden mir Wege klar und deutlich, für die ich in letzter Zeit das Gefühl verloren hatte. Ich war unglaublich kreativ gewesen, mir Dinge zu überlegen, die ich beruflich machen könnte. Aber ich habe mich dabei zu sehr von anderen Dingen und Konventionen leiten lassen, als von denen, die meine Seele berühren. Ich spürte schon, dass sie sich nicht richtig anfühlten, aber ich war doch so kreativ gewesen, dass ich sie nicht loslassen wollte. Denn diese Kreativität hat mich viel Kraft, Zeit und Arbeit gekostet. Doch genau das sollte sie nicht. Kreativität darf nicht mühevoll und schwer sein. Sie muss von der Seele getragen werden. Das Mal-Wochenende hat mir sehr viel gezeigt und ich bin dankbar, dass ich wieder ein Stück zu mir gefunden habe und Dinge losgelassen habe, die mich nicht nähren. Gleichzeitig war es ungemein befreiend für mich, einmal wieder frei mit Farben zu malen, ohne dass es schöne Bilder werden mussten. Farbe an den Händen zu spüren und damit über das Papier zu streichen. Einfach nur fühlen ohne dabei zu denken. Es war unglaublich, was dieser einfache Prozess in mir ausgelöst hat.

Und das ist das, was ich dir heute weiter geben möchte. Nimm einfach einmal wieder ein paar Farben in die Hand, ein Blatt Papier und male wild drauf los. Ohne die Absicht, besonders kreativ sein zu müssen und ohne den Gedanken im Kopf „Ich kann doch gar nicht malen“. Es geht nicht darum, schön zu malen und der nächste van Gogh zu werden. Nein, lass los. Nimm dir die Zeit und lass die Gedanken fließen. Du wirst dann merken, wie wunderbar sich dieser Prozess auf deine Fotografie auswirkt und welche kreativen Ideen du entwickeln wirst, die deine Seele berühren. Das Bild dient als Tor zur Seele.

In diesem Sinn wünsche ich dir eine wunderbare Woche.

TAGS:EssayFotografieKreativität
3 Kommentare
Jana Mänz

– geboren 1976 in Halberstadt. In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet sie die Liebe zur Natur mit einer tiefen Auseinandersetzung mit japanischer Ästhetik und ostasiatischer Kunst. Statt die Welt abzubilden, sucht sie nach den stillen Momenten dazwischen – nach Licht, Vergänglichkeit und innerer Resonanz. Ihre Bilder entstehen nicht aus dem Wunsch nach Perfektion, sondern aus dem Bedürfnis, dem Wesen der Dinge näherzukommen. In ihren Workshops geht es nicht um Technik, sondern darum, wie sich Sehen, Empfinden und Natur auf neue Weise verbinden lassen.

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Zuletzt kommentiert

  • Andreas Fürbach
    10. Juni 2016

    Sehr schöner Beitrag Jana, der es auf den Punkt bringt – chapeau!

    Dein Foto mit den Möveb ist ein wahres, kreatives „Kunstwerk“ – bietest Du dieses auch käuflich als Druck an?

    Herzliche Grüße aus dem sonnigen Rheinland.

    Andreas

    Antworten
    • Jana Mänz
      Andreas Fürbach
      13. Juni 2016

      Ja natürlich. Ich melde mich bei dir…

      Antworten

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