Im Einklang mit der Natur
Liebst du es genauso wie ich, draußen in der Natur zu sein? Für mich ist das vor allem am Morgen, wenn ich mit meiner Hündin die erste Waldrunde laufe. Dann ist alles still und man hört nur die Vögel singen. An manchen Tagen, wenn wir ganz leise sind, stehen Rehe auf dem Waldweg oder es kreuzt ein großer Feldhase. Füchse gibt es hier und, zu meinem Leidwesen, auch die eine oder andere Ringelnatter oder Kreuzotter, die sich auf dem Waldweg in der Sonne wärmt. Ich laufe diesen Waldweg fast jeden Tag und erlebe ganz hautnah alle Jahreszeiten mit. Das habe ich meiner Hündin zu verdanken, denn ich kann mich an Jahre erinnern, in denen die Jahreszeiten in meinem Büro an mir vorbei gegangen sind. Das der Winter auf einmal in den Sommer überging und ich dies nicht wahrgenommen habe.
Dabei tut es mir so gut, jeden Tag draußen zu sein. Manche Tage bin ich so in Gedanken versunken, ich kann über viele Dinge nachdenken und die meisten Ideen kommen mir auf meinen Spaziergängen. Es ist eine wunderbare Art abzuschalten, die Natur zu genießen und gleichzeitig wunderbar kreativ zu werden. Ich bin mir aber sicher, dass ich ohne meinen Hund nicht so oft rausgehen würde sondern mich zu sehr am Schreibtisch in meiner Arbeit oder, ganz profan, im Haushalt verlieren würde. Es gibt immer viel zu tun und es ist ja so einfach, die Pausen ausfallen zu lassen. Für sich etwas zu tun, eine Auszeit zu nehmen und diese auch noch ohne schlechtes Gewissen zu genießen, ist nicht selbstverständlich. Gerade in einer Zeit, in der sich alles über die Arbeit und das Einkommen definiert.
Der Schriftsteller Erich Fromm hat schon in seinem Büchlein über „Die Kunst des Liebens“ geschrieben, dass der Mensch, der sich durch seine Arbeit pausenlos getrieben fühlt, kein aktiver sondern ein passiver Mensch ist. Vielmehr ist er ein Getriebener und nicht selbst aus sich heraus tätig. Im Gegensatz dazu werden Menschen, die sich der Kontemplation hingeben und dabei kein anderes Ziel verfolgen, als mit sich selbst und der Welt eins zu sein, von anderen als passiv bezeichnet werden, da sie ja nichts „tun“.
Dabei ist die Meditation das genaue Gegenteil, nämlich höchste Aktivität, „[…] eine Aktivität der Seele, deren nur der innerlich freie, unabhängige Mensch fähig ist.“ Die moderne Auffassung von Aktivität ist nämlich, dass wir zur Erreichung von äußeren Zielen Energie aufwenden müssen. Während sich eine andere Anschauung auf die Verwendung der dem Menschen innewohnenden Kräfte bezieht, egal ob man damit eine äußere Veränderung bewirkt oder nicht. So ist die Liebe eine Aktivität, die man in sich selbst entwickelt und deren Charakter es ist, dass sie in erster Linie gibt und nicht empfängt.
So empfinde ich auch meine Liebe zur Natur, insbesondere zur Naturfotografie. Ich erlebe mich dabei voller Vitalität, lebendig und voller Freude. Naturfotografie ist für mich ein schöpferischer Akt, vor allem wenn ich mit der Natur eins werde, wenn ich mich auf sie einlasse und so nehme, wie ich sie vorfinde. Auf meinen Waldspaziergängen habe ich meistens mein Smartphone dabei, um ganz besondere Momente festzuhalten.
Es geht mir in diesen Augenblicken weniger darum, ein perfektes Foto zu erstellen, sondern diesen einzigartigen Moment, der voller Magie ist, festzuhalten. Immer öfter habe ich in letzter Zeit auch keine Kamera dabei und versuche dann, diese Lichtstimmungen tief in mir festzuhalten. Manchmal ärgere ich mich allerdings auch, wenn ich gerade an diesem Tag die Kamera zu Hause gelassen habe. Aber aus Frust entsteht dann auch oft Dankbarkeit, diesen Moment so erlebt haben zu dürfen. Auch weil ich weiß, dass viele Menschen diesen Augenblick nicht haben werden, weil sie krank sind oder einfach nicht die Möglichkeit haben, frei und selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten.
Spürst du auch diese Sehnsucht nach einer Auszeit in der Natur? Ich möchte dich ganz herzlich dazu einladen, 4 Wochen lang mit mir die kleinen Momente im Leben und in der Natur zu sehen und festzuhalten. Ich biete im Oktober 2016 einen neuen Onlinekurs an, in dem es um das Thema Natur, Wahrnehmung, und Kreativität geht. Ein Fotografiekurs, in dem die ästhetische Fotografie nicht außer Acht gelassen wird. Eine kreative Mischung aus Gestaltung, Fototipps, Übungen und begleitenden Texten sowie Fotospaziergängen.
Ich freue mich auf dich und natürlich gibt es bis Ende Juli einen Frühbucherrabatt für alle, die es nicht erwarten können.