Mohnfeld in voller Blüte: Ein Paradies für Naturfotografen
Inhaltsverzeichnis
Die Schönheit wilder Mohnblütenfelder
Schon viele Jahre habe ich keine Mohnfelder mehr fotografiert. Nicht weil ich nicht wollte, sondern weil es in den letzten Jahren keine schönen Mohnfelder mehr in meiner Region gab. Ab und zu natürlich am Feldrand ein paar Blüten, aber nicht so üppig wie dieses Feld, das ich zuletzt 2019 fotografieren konnte.
Wetter und Licht
Wie der Zufall es wollte, erzählte mir ein Fotofreund von einem großen Feld außerhalb des Muldentals und da ein großer Regen angesagt war (der aber in Süddeutschland nieder ging) und ich befürchtete, dass danach keine einzige Blüte mehr zu sehen ist, bin ich dieses Mal auch bei einem bewölkten Himmel losgefahren. Am Horizont zogen dicke Gewitterwolken vorüber und auf dem Feld bewegten sich die Blüten im aufziehenden Gewitterwind.
Doch das Wetter störte mich nicht. Das etwas trübe Licht hatte den Vorteil, dass die Blüten nicht mit weißen Flecken ausgebrannt wirken. Mit dem Wind konnte ich spielen, da ich die Bewegung der Blüten so gut einfangen konnte.
Das Feld war wirklich riesig, mein Fotofreund hatte also nicht übertrieben und es gab sogar zwei Möglichkeiten in das Feld hineinzugehen, ohne die Blüten zu zerstören. Der Nachteil war allerdings, weil das Mohnfeld so groß und wunderschön war, dass ich nicht alleine war und ich von Selfieverrückten Personen umlagert wurde. Doch mit der richtigen Musik auf den Ohren, konnte ich das verdrängen und mich auf meine Ideen konzentrieren.
Meine Fotoausrüstung
Da ich Lust auf Experimente hatte, habe ich mit drei Objektiven gespielt:
– 50mm Nikkor 1.4
– 100mm Tokina Makro 2.8
– 100mm Trioplan 2.8
Inspiration: Impressionismus Claude Monet Mohnfeld bei Argenteuil
Es gab Zeiten, da galt die Fotografie als eine Quelle oder Vorlage für die Malerei. Heute ist es anders herum, wenn Fotografen berühmte Maler als Inspirationsquelle verwenden. Als ich in diesem Feld stand, hatte ich sofort das impressionistische Werk Claude Monets von 1873 in meinem Kopf. Das Besondere an diesem Werk ist Monets impressionistische Technik. Sie ist gekennzeichnet durch kurze, dicke Pinselstriche und das Spiel mit Licht und Schatten. Das bringt besonders die flüchtige Schönheit eines Augenblicks zum Ausdruck. Die scheinbare Unschärfe und die Bewegungen in den Farben und Formen schaffen ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit.
Monets Verwendung von Farben und Licht ist meisterhaft. Die leuchtend roten Mohnblumen stehen in starkem Kontrast zu den grünen und blauen Tönen der Landschaft und des Himmels. Diese Farbkontraste erzeugen eine lebendige und dynamische Szene, die den Betrachter sofort fesselt.
In meinem Feld konnte ich mit den roten Mohnblüten als auch mit den blauen Kornblumen spielen. Kurze dicke, unscharfe Pinselstriche können durch eine weitgeöffnete Blende erzeugt werden. Der Wind bringt eine dynamische Bewegung ins Bild.
Ich habe aber nicht nur das entsprechende Objektiv, Blende und Wind genutzt, sondern auch Blüten, die schon fast auf dem Objektiv lagen. Dadurch entstehen willkürliche Farbkontraste.
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Fotoübung
Inspiration für Naturfotografen
Farbharmonie: Die Art und Weise, wie Monet die leuchtenden Rottöne der Mohnblumen mit den kühleren Farben der Umgebung kombiniert, kann dich inspirieren, ähnliche Farbharmonien in der Natur zu suchen und festzuhalten.
Spiel mit Licht: Monets Gemälde zeigt, wie wichtig das Licht für die Stimmung eines Bildes ist. Du kannst durch die Beobachtung der Lichtverhältnisse und deren Auswirkungen auf Farben und Schatten deine eigene Technik verfeinern, um die gewünschte Atmosphäre in deinen Fotos zu schaffen.
Komposition und Perspektive: Die Komposition von „Mohnfeld bei Argenteuil“ kann dich dazu anregen, über die Platzierung von Objekten in deinen eigenen Bildern nachzudenken. Die Einbeziehung von Vordergrundelementen, wie den Figuren oder einzelne Blüten im Mohnfeld, kann Tiefe und Interesse erzeugen.
Einfangen des Moments: Monets Talent, einen flüchtigen Moment einzufangen, ist für Fotografen von großem Wert. Die Schönheit der Natur liegt oft in ihrer Vergänglichkeit, und die Herausforderung besteht darin, diese Momente einzufangen, bevor sie vorübergehen.
Mohnblütenfeld Galerie
An diesem trüben Sommernachmittag, mit dichten Gewitterwolken habe ich weit über 300 Fotos gemacht. Mittlerweile habe ich alle Bilder in Lightroom kräftig aussortiert und in meiner Sammlung verschlagwortet. Obwohl ich 2019 die selben Objektive und die selbe Kamera verwendet habe, sind in diesem Sommer ganz andere Bilder entstanden. Die Aufnahmesituation war nicht vergleichbar, das Feld und die Umgebung anders.
Aber ich habe den Moment sehr genossen, mal wieder so ein schönes Feld zu sehen und die Schönheit so vieler Mohnblüten zu bewundern. Obwohl direkt an dem Mohnfeld eine vielbefahrende Landstraße vorbei führt, gab es einige stille Momente, in denen ich nur die aufsteigende Feldlerche und den Wind gehört habe. Ich wünschte, ich könnte diese Momente konservieren.
Wollen wir wirklich das alles aufs Spiel setzten?
Zuletzt kommentiert
Sigrid
Liebe Jana,
das ist ja ein Traum von einem Mohnfeld. Wunderbare Bilder sind Dir dabei wieder gelungen.
Derzeit fehlt mir aufgrund der familiären Umstände die Zeit und die Ruhe für so eine Fotoaktion.
Deshalb freue ich mich auf den Termin im September an der Mulde. Der ist fest eingeplant und gehört allein mir.