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Jana Mänz - Naturfotografie mit Seele

Zwischen Nebel und Unendlichkeit - Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur
Zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrich Sonderausstellung „Wo alles begann“ im Albertinum, Dresden

Zwischen Nebel und Unendlichkeit – Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur

27. November 2024
6 min Lesezeit

Sonderausstellung „Wo alles begann“ zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im Albertinum, Dresden

Als ich den Raum betrat, in dem Caspar David Friedrichs ikonischer „Wanderer über dem Nebelmeer“ hängt, überkam mich eine sonderbare Mischung aus Ehrfurcht und Stille. Endlich durfte ich mein Lieblingsbild in Live und Farbe bewundern. Die Figur, mit dem Rücken zu mir, blickt auf ein grenzenloses Meer aus Nebel, das wie ein Ozean der Zeit vor ihm liegt. In diesem Moment fühlte ich die Einsamkeit, die Friedrichs Werke durchdringt – eine Einsamkeit, die nicht erdrückt, sondern zum Nachdenken einlädt. Es war ein Dialog mit der Stille und der Vergänglichkeit.

Zwischen Nebel und Unendlichkeit - Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur
Zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrich Sonderausstellung „Wo alles begann“ im Albertinum, Dresden
Caspar David Friedrich – Der Wanderer über dem Nebelmeer

Einsamkeit als Metapher des Menschseins

Die Sonderausstellung im Dresdner Albertinum, die anlässlich Friedrichs 250. Geburtstags veranstaltet wird, führt uns direkt in das Herz seiner Kunst: Die Einsamkeit, die der Mensch empfindet, wenn er sich der Größe und Unergründlichkeit der Natur gegenübersieht. Friedrichs Landschaften sind keine bloßen Abbilder der Realität, sondern psychologische Räume, in denen der Betrachter mit seinen innersten Gefühlen konfrontiert wird. Ob der Morgennebel im Gebirge oder die karge Winterlandschaft, die den Tod in ihrer Stille ahnen lässt – Friedrich zeigt uns, dass Einsamkeit und Melancholie elementare Bestandteile unseres Daseins sind.

Zwischen Nebel und Unendlichkeit - Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur
Zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrich Sonderausstellung „Wo alles begann“ im Albertinum, Dresden
Caspar David Friedrich – Zwei Männer in Betrachtung des Mondes

Melancholie: Die Schönheit des Vergänglichen

Es ist die Vergänglichkeit, die Friedrichs Gemälde prägt. Die abgestorbenen Bäume in seinen Bildern, die Ruinen einer Abtei oder die untergehende Sonne – alles deutet darauf hin, dass nichts von Dauer ist. Doch statt Verzweiflung vermittelt seine Kunst eine leise, fast tröstliche Melancholie. Sie erinnert uns daran, dass gerade die Vergänglichkeit das Leben so kostbar macht. In dieser Hinsicht ist Friedrich nicht nur Maler der Romantik, sondern ein Philosoph, der uns durch Bilder über die großen Fragen des Lebens nachdenken lässt

Zwischen Nebel und Unendlichkeit - Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur
Zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrich Sonderausstellung „Wo alles begann“ im Albertinum, Dresden
Caspar David Friedrich – Hünengrab im Schnee

Die Ausstellung: Ein Spiegel der Seele

Die Ausstellung „Wo alles begann“ zeigt Friedrich in seiner ganzen Vielschichtigkeit. Neben Meisterwerken wie dem „Wanderer über dem Nebelmeer“ oder der „Huttens Grab“ bietet sie auch tiefere Einblicke in seine weniger bekannten Arbeiten, darunter Zeichnungen, Skizzen sowie Informationen über Maltechniken, Pigmente usw.. Besonders beeindruckend ist, wie die Kuratoren Friedrichs Werke in einen Dialog mit den Landschaften setzen, die ihn inspirierten: die Sächsische Schweiz, die Ostseeküste, aber auch die Gedankenwelt seiner Zeit. Seine Kunst wird hier zum Fenster in die Seele eines Künstlers, der die Natur nicht einfach sah, sondern fühlte.

Zwischen Nebel und Unendlichkeit - Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur
Zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrich Sonderausstellung „Wo alles begann“ im Albertinum, Dresden
Caspar David Friedrich – Brennendes Haus und gotische Kirche

Medientipp

Bevor du in die Ausstellung gehst, schau dir vorab die Arte Reportage: Die Entdeckung der Unendlichkeit an. Sie ist noch bis zum 7.7.2025 online.

„Caspar David Friedrich war der bedeutendste Maler der deutschen Romantik und ist heute einer der berühmtesten Künstler weltweit. Seine Gemälde, die eine einzigartige Verbindung zwischen Mensch und Natur einfangen, sind zeitlose Meisterwerke, die die Betrachter in ihren Bann ziehen. Er hat den „Wanderer über dem Nebelmeer“ geschaffen und den „Mönch am Meer“, ein noch heute erschütterndes Bild über die existenzielle Einsamkeit des Menschen, aber auch mit den „Kreidefelsen auf Rügen“ ein faszinierendes Bild über die menschliche Sehnsucht.
Friedrichs einzigartiger Stil, der von einer tiefen Verbundenheit mit der Natur geprägt ist, fängt die unendliche Schönheit und Transzendenz der Landschaft ein und verleiht ihr eine symbolische Bedeutung, die über das Sichtbare hinausgeht. Die Dokumentation wirft ein neues Licht auf das Werk des großen Romantik-Malers. Sie nimmt das Publikum mit auf eine faszinierende Reise durch Friedrichs Leben und Werk. In Norwegen, Finnland und Deutschland an beeindruckenden Natur- und Originalschauplätzen gedreht, beleuchtet die Dokumentation insbesondere die Aktualität seiner Kunst und die Bedeutung seines Verhältnisses zur Natur für die heutige Zeit.
Mit Hilfe von Experten und zeitgenössischen Künstlern, darunter der isländisch-dänische Künstler Ólafur Elíasson, die finnische Fotokünstlerin Elina Brotherus, der norwegische Buchautor, Kunstsammler und Abenteurer Erling Kagge, der Publizist Florian Illies, der Kunsthistoriker Markus Bertsch und die Kunsthistorikerinnen Kia Vahland und Birte Frenssen, bietet die Dokumentation eine umfassende und fesselnde Betrachtung von Friedrichs Werk.“

Zwischen Nebel und Unendlichkeit - Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur
Zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrich Sonderausstellung „Wo alles begann“ im Albertinum, Dresden
Caspar David Friedrich – Morgennebel im Gebirge

Ein stiller Nachklang

Beim Verlassen der Ausstellung fühlte ich eine Schwere und eine Leichtigkeit zugleich. Friedrichs Bilder hinterlassen Spuren – sie fordern uns auf, die Einsamkeit nicht zu fürchten, sondern sie zu umarmen, die Vergänglichkeit nicht zu leugnen, sondern sie zu feiern. Diese Ausstellung ist nicht nur eine Reise durch Friedrichs Werk, sondern auch eine Reise zu uns selbst.

Sonderausstellung: Wann und Wo

Die Ausstellung „Wo alles begann – Der Maler“ ist noch bis zum 5. Januar 2025 im Albertinum, Dresden zu sehen. Bitte reserviere vorab Karten für die Ausstellung. Ein ergänzender Einblick in Friedrichs Zeichnungen erwartet die Besucher im Kupferstich-Kabinett. Für alle, die den Zauber der Romantik spüren wollen, ein absolutes Muss.

Ich persönlich fand die Ausstellung sehr gelungen, auch wenn mir einige Bilder wie z.B. die Wissower Klinken „Kreidefelsen auf Rügen“ gefehlt haben.

Nimm dir viel Zeit für die Ausstellung, plane mindestens 1-2 Stunden ein. Im Foyer gibt es einen wunderbaren Buchladen mit vielen Büchern über Caspar David Friedrich und ein kleines Café.

Direkt neben dem Albertinum gibt es zwei Parkmöglichkeiten. Die einfachste ist die Tiefgarage direkt neben dem Albertinum.

PS: In der Ausstellung darf fotografiert werden!

PPS: Wer den „Wanderer über dem Nebelmeer“ noch sehen möchte, sollte sich beeilen. Nach der Ausstellung in Dresden geht er laut einer Ausstellungsmitarbeiterin nach New York in eine Ausstellung und kehrt nicht gleich nach Hamburg zurück.

Zwischen Nebel und Unendlichkeit - Caspar David Friedrichs Einsamkeit im Angesicht der Natur
Zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrich Sonderausstellung „Wo alles begann“ im Albertinum, Dresden

Zum Schluss noch eine digitale Collage. Sie entstand aus dem Bild „Wanderer über dem Nebelmeer“ und einem Foto, das ich in der Sächsischen Schweiz gemacht habe. Es wurde am frühen Morgen auf dem Gamrig aufgenommen, als überall im Tal der Nebel aufstieg. Die ganze Geschichte zu diesem Bild findest du in meinem Buch: Gefühl und Verstand – Naturfotografie Kapitel: Der perfekte Moment

Was hat der Geschmackssinn Umami mit Naturfotografie zu tun? Wie wirkt eine Ästhetik des Zerbrechlichen, wie Kintsugi, auf unsere Fotografie? Was sind die Gedanken und Emotionen, die uns zum Fotografieren in die Natur treiben? Auf welche Weise können wir Hochsensibilität oder Synästhesie in unserer Fotografie nutzen und zum Ausdruck bringen? Das sind Fragen, denen ich in diesem Buch nachgehe. Statt von technischen Details, Blenden und Objektive erzähle ich von der Motivation, dem „Warum“ des Fotografierens und wie wir unsere Haltung, die innere Perspektive, reflektieren – eben Gefühl mit Verstand. Gemeinsam folgen wir den Jahreszeiten und eröffnen eine neue Sicht darauf, was Naturfotografie alles sein kann. Einen roten Faden bietet die Auseinandersetzung mit Konzepten der japanischen Ästhetik, wie Wabi-Sabi, Yūgen oder Mono no aware. Ich betrachte die Fotografie aus den verschiedensten Blickrichtungen als ein Gesamtsystem aus Mensch, Natur und Technik. Wie inszenieren wir in unseren Bildern die Natur? Den Menschen in der Natur? Und was sagt das über die Fotografierenden aus? So wichtig die Feinheiten der Bildgestaltung auch sind, stellen sie doch das Ergebnis dessen dar, was vorher schon in uns angelegt war in Form von – teils unbewussten – Gedanken, Erinnerungen und Assoziationen. Dieses Vorher erforsche ich und auch deshalb finden sich viele Hinweise auf inspirierende Werke aus Kunst und Literatur im Text. Die hochwertige, ökologische Ausstattung in Verbindung mit traditionellem Kunsthandwerk wie der japanischen und koptischen Bindung macht jedes Exemplar zu einem Einzelstück – kunststofffrei und recycelbar. In der handgemachten Herstellung spiegelt sich damit auch der Inhalt wider, Text, Fotografien und Form verbinden sich zu einer kunstvollen Einheit.

Gefühl und Verstand – Naturfotografie

von Jana Mänz

Bist du bereit, die Natur durch eine ganz neue Linse zu sehen? Jana Mänz zeigt dir in ihrem Buch „Gefühl und Verstand – Naturfotografie“, wie du mit deiner Kamera nicht nur Bilder, sondern echte Emotionen einfangen kannst. Lass dich von ihrer einzigartigen Verbindung aus Technik und Gefühl inspirieren.

Stell dir vor, du könntest in jedem Foto die Schönheit und Tiefe der Natur festhalten, genau wie Jana. Ihr Buch enthüllt die Geheimnisse, die deine Fotografien auf das nächste Level heben werden.

Hol dir jetzt dein persönliches handgemachtes Kunstbuch von „Gefühl und Verstand – Naturfotografie“ und starte deine Reise in eine neue Dimension der Naturfotografie!

TAGS:Albertinum DresdenCaspar David Friedrichdeutsche RomantikEinsamkeitFriedrichs Landschaften.MelancholieRomantik AusstellungVergänglichkeitWanderer über dem Nebelmeer
2 Kommentare
Jana Mänz

– geboren 1976 in Halberstadt. In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet sie die Liebe zur Natur mit einer tiefen Auseinandersetzung mit japanischer Ästhetik und ostasiatischer Kunst. Statt die Welt abzubilden, sucht sie nach den stillen Momenten dazwischen – nach Licht, Vergänglichkeit und innerer Resonanz. Ihre Bilder entstehen nicht aus dem Wunsch nach Perfektion, sondern aus dem Bedürfnis, dem Wesen der Dinge näherzukommen. In ihren Workshops geht es nicht um Technik, sondern darum, wie sich Sehen, Empfinden und Natur auf neue Weise verbinden lassen.

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Zuletzt kommentiert

  • Simone
    27. November 2024

    Danke, Jana, für Deine Vorstellung der Ausstellung.
    Ich habe mich dieses Jahr intensiv mit CDF befasst. Unbedingt lesenswert ist das erschienene Buch von Florian Illies. Da gibt es viel mehr Infos zu vielen seiner Werke im Kontext seiner Zeit und deren Verbleib. Ich empfehle es allen.

    Liebe Grüsse aus dem Schwarzwald
    Simone

    Antworten
    • Jana Mänz
      Simone
      27. November 2024

      Liebe Simone, warst du in der Ausstellung in Dresden bzw davor war sie ja in Hamburg? In Dresden gibt es an der Ausstellung einen Buchshop. Mich hat die Auswahl der Bücher, die alleine zu CDF erschienen sind, fast erschlagen. Ich wusste nicht, das es sooooo viel gibt. Am Ende habe ich zwei andere Bücher gekauft :-) Vielen Dank für deinen Buchtipp.

      Antworten

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