• Home
  • Gefühl & Verstand
  • Japanische Ästhetik
  • Workshop
  • Onlinekurs
  • Shop
  • Blog
  • Virtuelle Assistenz
0

Jana Mänz - Naturfotografie mit Seele

Blumenfotografie mit dem Smartphone von Maja Zenz

Von verschwommenen Wildblumen & meditativer Vergänglichkeit

1. Juli 2019

Was macht deine Sommerferienplanung? Vielleicht hast du eine besondere Reise vor. Aktuell habe ich ein wunderbares Buch über den japanischen Jakobsweg gelesen. Lena Schnabl erzählt, dass sie am Anfang eine DSLR mit 50mm Objektiv dabei hatte und diese in einem Sandsturm am Strand kaputt ging. Im Laufe der über Tausend Kilometer langen Reise fotografierte sie auf dem buddhistischen Shikoku-Pilgerweg ausschließlich mit ihrem Smartphone.
Leider wurden in dem Buch nur wenige Bilder abgedruckt, aber ich möchte dir heute eine wunderbare Künstlerin vorstellen, die mit ihrem Smartphone einzigartige Blumenportraits fotografiert: Maja Zenz
Lass dich überraschen, wozu Folien in der Smartphone-Fotografie verwenden kann. Ohne zusätzliche Bearbeitung in diversen Apps, versprochen!

Blumenfotografie mit dem Smartphone von Maja Zenz
© Maja Zenz www.instagram.com/majazenz/ | www.majazenz.com

Liebe Maja, stell dich bitte kurz vor.

Ich heiße Maja, bin 44 Jahre alt, komme ursprünglich aus Ludwigshafen am Rhein und wohne nun seit fast zwei Jahren im wunderschönen Zürich. Beruflich bin ich als Biologin im Bereich Krebsforschung tätig. Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten mit Fotografie, Kunst und Pferden.

Wie würdest du die Philosophie deiner Fotografie beschreiben? Was bedeutet Fotografie dich persönlich?

Ich fotografiere eigentlich immer und überall. Ausschließlich mit meiner Smartphone-Kamera, die ich meistens dabei habe und die praktisch zu handhaben ist.
Ich sehe fast überall spannende Motive und versuche diese im Moment einzufangen, so wie ich sie gerade sehe und wahrnehme.
Zudem ist die Fotografie auch nur der Ausgangspunkt für meine Kunst. Ich bearbeite die Fotos weiter, in dem ich sie auf Papier ausdrucke, falte und auf Leinwand collagiere und anschließend mit Acrylfarben, Ölkreiden und Graffiti überarbeite. Dadurch entfremden und verschwimmen die Motive und aus einer digitalen, realistischen Momentaufnahme entsteht etwas Haptisches und unwirkliches.

Ich habe das innere Bedürfnis meine Fotos weiter zu bearbeiten und auch zu verändern. Sie nur auf dem Bildschirm zu betrachten reicht mir nicht aus. Durch das Zuschneiden, Falten, Kleistern und Arbeiten mit Farben beschäftige ich mich nochmals auf einer ganz anderen Weise mit den Fotos. Zudem mag ich große Bildformate. Durch das collagieren auf ein bis zu zwei Meter große Leinwände, entfalten die Motive noch mal eine ganze andere Wirkung. Dieses künstlerische Werken mit meinen Händen entspannt mich und hilft mir meinen Kopf zu leeren.

Blumenfotografie mit dem Smartphone von Maja Zenz
© Maja Zenz www.instagram.com/majazenz/ | www.majazenz.com

Du hast eine wunderbare Blumenserie unter dem Titel “Blurred” veröffentlicht. Vor einiger Zeit habe ich sie bei Instagram entdeckt und mich sofort verliebt. Sie haben eine ganz wunderbare Ausstrahlung. Auch wenn ich von den Möglichkeiten der Smartphonekamera weiß, war ich überrascht, dass du ausschließlich mit dem Smartphone fotografierst.

Du schreibst, dass du sie unscharf fotografierst. Für mich haben sie eine einzigartige Magie, als wenn du sie durch eine verblichene alte Fensterglasscheibe hindurch fotografiert hast. Wie bist du darauf gekommen, was macht für dich den Reiz aus? Ist der Effekt fotografisch oder mithilfe von Bildbearbeitung entstanden?

Bei vielen meiner Motive stehen die Vergänglichkeit und das Augenblickliche im Vordergrund. So fasziniert mich zum Beispiel der allmähliche Zerfall vergessener Bauwerke (LOST PLACES). Hier hat es mir vor allem der abblätternde Putz von alten Wänden angetan. Das Farbenspiel und die Struktur der sich lösenden Farbschichten finde ich einfach wunderschön.

Auch bei meiner Blumenfotografie geht es viel um Vergänglichkeit und den Übergang von Perfektion zu Imperfektion.
Ich habe lange gebraucht, um Blüten und Blumen für mich ansprechend darzustellen. Die Schönheit der Blumen erscheint mir oft zu perfekt und dadurch irgendwie auch langweilig, wie ein Kunstdruck aus dem Kaufhaus. In meiner Serie TRANSIENCE habe ich dann einen Weg gefunden. Ich fotografiere hier verwelkte Blütenblätter auf Asphalt. Die zufälligen Muster der Blüten, z.B. nach einem Gewittersturm auf der Strasse, haben für mich etwas Malerisches. Oft sammele ich auch Blütenblätter und arrangiere diese zu „Blütenpuzzles“. Das hat dann fast etwas Meditatives für mich: die Blüten immer wieder aufzunehmen und fallen zu lassen, bis sich für mich eine schöne An- oder Unordnung ergibt.

Seitdem ich in der Schweiz – mit ihren wunderschönen Landschaften und traumhafter Natur – lebe, habe ich mich in Wildblumen verliebt. Ihre Grazilität ist einfach bezaubernd, lieblich und so leicht. Aber auch hier erscheint mir die bloße Fotografie dieser kleinen Naturkunstwerke zu langweilig. Zudem ist meine Smartphone-Kamera hier mit dem Detail einfach überfordert. Irgendwann habe ich dann – inspiriert durch den Bokeh-Effekt – angefangen durch Folien (manchmal in mehreren Schichten) zu fotografieren. Dadurch verschwimmen die Blumen im Hintergrund, während die Blumen ganz nah an der Folie sich fast aus dem Bild herauszulösen scheinen und schweben. Alles erscheint ganz weich und verschwommen, fast wie eine Blumenunterwasserwelt. Diese Fotoserie heißt daher auch BLURRED (englisch für verschwommen). Diese unscharfe und abstrahierte Darstellung finde ich faszinierend. Beim Betrachten der Fotos kann man sich in den verschiedenen Ebenen und Auflösungen fast ein bisschen verlieren. Anders als bei meinen anderen Motiven und Serien steht bei BLURRED für mich die Fotografie viel mehr im Vordergrund. Ich spiele hier lange mit den Folien, Blumen und Lichtverhältnissen. So entstehen manchmal Serien von 50-100 Bildern vom gleichen Motiv. 

Blumenfotografie mit dem Smartphone von Maja Zenz
© Maja Zenz www.instagram.com/majazenz/ | www.majazenz.com

Wie würdest du anderen beschreiben, wie du deine Motive siehst bzw. findest?

Seitdem ich fotografiere habe ich einen sehr starken Blick für das Detail entwickelt. So finde ich eigentlich überall Motive, die ich spannend finde: ein Blümchen am Wegrand, ein kleines Streetart-Motiv oder Spruch in der Stadt oder das Farbspiel von abblätterndem Putz einer alten Mauer. Manchmal muss ich mich fast darauf konzentrieren auch mal das ganze, große Bild einer Landschaft und meiner Umgebung wahrzunehmen. Momentan bin ich sehr inspiriert durch meine Blumenfotografie, so dass ich in meiner Umgebung fast nur noch Blumen sehe, wo ich gehe und stehe sozusagen- das ist doch irgendwie schön. Zum Glück ist Zürich eine wunderbar grüne Stadt und bietet viele Motive.

Blumenfotografie mit dem Smartphone von Maja Zenz
© Maja Zenz www.instagram.com/majazenz/ | www.majazenz.com

Was machst du, wenn du ein kreatives Loch hast?

Tatsächlich passiert mir dies recht selten. Außerdem ist es ja auch gut, wenn sich die Kreativität mal eine Pause nimmt. Dann gehe ich viel im Wald reiten, in den Garten oder wandern. Gerade kürzlich habe ich das Arbeiten mit Ton für mich entdeckt. Ich komme gerade aus einer Keramikwoche im Tessin zurück. Eine Woche in einem romantischen Bergdorf, abseits von allem, Vasen aus der Hand formen und nach der Raku Methode glasieren uns brennen, einmalig schön und kreativ.

Zudem entwickelt sich das Fotografieren von Pferden – ihrer Eleganz und Schönheit, der Kraft ihrer Bewegungen und ihrer anmutigen Ausstrahlung – sich gerade als eine neue Leidenschaft von mir. Hier kommt meine Smartphone-Kamera wirklich nicht mehr mit, so dass ich mich gerade nach einer Fotoausrüstung und Kursen umschaue. Und Siebdruck lernen will ich auch……(m)ein kreatives Loch ist also erst mal nicht zusehen.


Ich hoffe, dir hat der kleine Einblick in Majas Smartphone-Fotografie gefallen. Vielleicht magst du ihr bei Instagram folgen und dich von ihren Fotos inspirieren lassen.

TAGS:BlumenfotografieInterviewMaja ZenzNaturfotografie
1 Comment
Jana Mänz

– geboren 1976 in Halberstadt. In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet sie die Liebe zur Natur mit einer tiefen Auseinandersetzung mit japanischer Ästhetik und ostasiatischer Kunst. Statt die Welt abzubilden, sucht sie nach den stillen Momenten dazwischen – nach Licht, Vergänglichkeit und innerer Resonanz. Ihre Bilder entstehen nicht aus dem Wunsch nach Perfektion, sondern aus dem Bedürfnis, dem Wesen der Dinge näherzukommen. In ihren Workshops geht es nicht um Technik, sondern darum, wie sich Sehen, Empfinden und Natur auf neue Weise verbinden lassen.

Schreibe einen Kommentar Kommentar löschen

Zuletzt kommentiert

  • Bernhard
    16. September 2019

    Die Bilder sind traumhaft schön. Mal etwas total anderes als diese scharfen aber doch irgendwie immer gleichen Bilder.

    Vielen Dank fürs zeigen.

    LG Bernhard

    Antworten

Ebenso interessant...

19. April 2025

Die geheimnisvolle Welt der Kuhschelle – Ein Frühlings-Ostergruß

12. Januar 2024

Der Sinn und Unsinn von Insektenhotels

19. Mai 2023

NEU 2023: Das E-Book „Naturfotografie natürlich anders“ ist erschienen

8. März 2018

Zu Besuch bei Alice im Wunderland

Jana Mänz - Kunst mit Gefühl und Verstand

Bitte bestätige deine E-Mail. Schau vll. im Spam nach.
Upps. Hier scheint etwas falsch zu sein.

Du möchtest persönliche Post von mir bekommen?

Erhalte meine neuesten Infos & Blogbeiträge direkt per E-Mail – über Naturfotografie, japanische Ästhetik und die faszinierende Kultur Südostasiens. Für alle, die Schönheit in den kleinen Dingen entdecken und neue Perspektiven lieben.

  • Kontakt
  • AGB
  • Impressum & Datenschutz
  • Widerruf
  • Archiv
  • Workshops
  • Fotoshootings
  • Testimonial
  • Buchrezensionen
  • Über mich
  • Cookie-Richtlinie (EU)

© 2011 - 2025 Alle Rechte vorbehalten. | Naturfotografie mit Seele Jana Mänz janamaenz.photography.

  • Kaffeekasse
Magst du Kekse?
Die gesetzliche Cookie Banner-Pflicht ist in der EU in der DSGVO seit 2018 eine geltende Verordnung. Seit 2021 gibt es die Banner Pflicht in Dtl. Du kannst selbst entscheiden, ob du deine Einwilligung gibst oder nicht. Es ist völlig in Ordnung zu sagen: "Ich mag keine Kekse", dann kannst du trotzdem alle meine Inhalte lesen.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Kekse ansehen
{title} {title} {title}

Bleib inspiriert

Erhalte meine neuesten Blogbeiträge direkt per E-Mail – über Naturfotografie, japanische Ästhetik und die faszinierende Kultur Südostasiens. Für alle, die Schönheit in den kleinen Dingen entdecken und neue Perspektiven lieben.

Bitte bestätige deine E-Mail. Schau vll. im Spam nach.
Upps. Hier scheint irgendwas zu fehlen!
Wie möchtest du angeredet werden?