Wandel der Jahreszeiten
Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich im Jahr 2010 die Blogaktion 12/2010 ins Leben gerufen habe. Zusammen mit vielen anderen Bloggern haben wir die Fotoaktion drei Jahre lang durchgeführt. In den folgenden Jahren ist das Projekt etwas eingeschlafen, aber seit 2018 führe ich es persönlich weiter. Während meiner regelmäßigen Hunderunde laufe ich über die Hängebrücke in den Stadtwald und habe im Laufe der Zeit einen ganz besonderen Standort entdeckt. Von der Hängebrücke aus hast du einen wunderschönen Blick auf das Muldental und die Altstadt von Grimma. Ich gehe oft mit meinem Hund spazieren und habe dabei immer nur mein Handy dabei. Aus diesem Grund sind auch alle Bilder mit dem Smartphone gemacht und und nicht immer aus der gleichen Perspektive oder an der gleichen Stelle aufgenommen.
Die Hängebrücke aus verschiedenen Perspektiven
Je nach Wetter oder Geschehnissen am Muldeufer variierte ich den Standort. Fotografisch betrachtet mag dies nichts Besonderes sein, aber darum geht es mir auch nicht. Ich brauche keine aufwändige Fototechnik und muss nicht mit der Blende spielen. Die Belichtung ist mit dem Smartphone nicht immer einfach, aber genau das macht für mich den Reiz aus.
Es handelt sich nicht um ein kommerzielles Projekt, sondern um Bilder, die ich mache, wenn ich das Wetter spannend finde. Der Blick von der Hängebrücke variiert so stark von Jahreszeit zu Jahreszeit und sogar innerhalb einer Woche kann sich alles ändern.
Über Weihnachten 2023 hatten wir Hochwasser und ich konnte leider nicht auf die Hängebrücke gehen. Seit gestern, Januar 2024, bildet sich Eis auf der Mulde. Das Geräusch, wenn die Eisschollen aneinanderschrammen, ist wirklich beeindruckend.
Blick von der Hängebrücke 2012 bis heute
In meinen Fotokursen spiele ich gerne mit dieser fotografischen Übung, die darin besteht, einmal im Monat an ein und denselben Ort in der Natur zu gehen. Leider halten das viele nicht durch. Das liegt m.E. daran, dass zu oft ein viel zu komplizierter Ort gewählt wird. Es muss ein Standort sein, den man, wie ich mit meinem Hund, regelmäßig aufsuchen kann. Der einfach und schnell zu erreichen ist.
Dann hat man auch schnell Erfolg. Ich gehe sehr oft, nicht nur zu verschiedenen Jahreszeiten, sondern auch zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Mal ganz früh, wenn der Mond noch zu sehen ist. Ein anderes Mal, am liebsten im Juni, wenn es abends noch ganz spät hell ist. Im Winter um die Mittagszeit, wenn die Sonne noch ganz leicht ins Muldental scheint.
In den nächsten Monaten werde ich die Bilder ergänzen und vielleicht hast du Lust bekommen, deinen eigenen ganz besonderen Ort zu finden, den du einmal im Monat aufsuchen kannst.
Jana Mänz
„Fotografie aus Leidenschaft“, das ist das Motto der 1976 in Halberstadt geborenen künstlerischen Fotografin und Buchautorin Jana Mänz. Als Natur- und Landschaftsfotografin zeigt sie uns die Welt auf ungesehene Weise. Die Abbildung der Wirklichkeit lässt sie dabei gerne hinter sich, um mit ganz eigener Handschrift Bilder zu schaffen, die im Gedächtnis bleiben. Gerne gibt Jana Mänz ihr Wissen weiter: Sie unterrichtet Fotografie und Bildbearbeitung.