
Kreativer Moment: Doppelbelichtungen in der Naturfotografie
Hast du dich schon einmal mit Doppelbelichtungen beschäftigt? Ich rede von Doppelbelichtungen, die man in der Kamera direkt einstellt. Bei mir ist es schon viele, viele Jahre her, dass ich damit experimentiert habe. Ich weiß noch, dass ich damals auf eine neue Kamera warten musste, weil meine Nikon D70 diese Funktion nicht hatte und ich erst mit der Nikon D90 damit arbeiten konnte. In den modernen DSLR-Kameras ist diese Funktion integriert, nur mit unterschiedlichen Funktionen: Manchmal kann man nur zwei Aufnahmen zur Doppelbelichtung auswählen, in anderen Kameras mehrere. In den letzten Tagen habe ich mit der Nikon D750 und der Nikon Df und einem Tokina Makro 100 und Nikkor 50mm gespielt. Wir hatten wunderbares Sommerwetter, dass danach schreite, mit diesem Licht und den wunderschönen Pflanzen, die jetzt im Juni blühen, zu experimentieren.
Was kann man alles kombinieren? Es ist überaus spannend, wie unterschiedlich man ein Bild gestalten kann…
Du kannst kombinieren:
Wenn die Sonne in der Landschaft nicht am Motiv untergeht – hier war ich enttäuscht, dass die Sonne am Horizont nicht an der Windmühle im Muldental untergeht. Hier kann man mit der Doppelbelichtung tricksen, aber man muss darauf achten, die gleiche Horizontlinie in der Kamera anzuvisieren. Das braucht ein paar Probeläufe und man muss sich beeilen, denn sonst ist die Sonne untergegangen…
Chilifrucht und Blüte – ich konnte mich nicht entscheiden, welches ich schöner finde…
Hier noch eine kleine Galerie weiterer Doppelbelichtungen, wo ich unterschiedliche Techniken kombiniert habe. Du kannst Belichtungszeit mit Blende kombinieren oder zwei unterschiedliche Objektive. Du kannst Formen und Farben verbinden, unterschiedliche Perspektiven oder Gegensätze wie weich und hart, Licht und Schatten. Die Kombinationsmöglichkeiten sind endlos. Aber versuche bei aller Vielfalt und Spielräumen auch an deine Bildaussage zu denken: Was unterstützt was. Was ist dein Warum?
Viel Freude beim ausprobieren und nachmachen!
Du möchtest mehr lernen?
Dann empfehle ich dir mein neues Sachbuch „Gefühl und Verstand – Naturfotografie und den dazugehören Jahres-Workshop „Jahreszeitenreise“
Jana Mänz
– geboren 1976 in Halberstadt. In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet sie die Liebe zur Natur mit einer tiefen Auseinandersetzung mit japanischer Ästhetik und ostasiatischer Kunst. Statt die Welt abzubilden, sucht sie nach den stillen Momenten dazwischen – nach Licht, Vergänglichkeit und innerer Resonanz. Ihre Bilder entstehen nicht aus dem Wunsch nach Perfektion, sondern aus dem Bedürfnis, dem Wesen der Dinge näherzukommen. In ihren Workshops geht es nicht um Technik, sondern darum, wie sich Sehen, Empfinden und Natur auf neue Weise verbinden lassen.