Buschwindröschen-Fotografie: Tipps für perfekte Frühlingsaufnahmen
Ich möchte dich in die zauberhafte Welt der Buschwindröschen entführen. Zurzeit blühen sie bei uns im Muldental in dichten Teppichen. Je nach Standort sind sie an manchen Stellen schon verblüht, an anderen stehen sie in voller Blüte. Nicht immer sind die Blüten weiß, manchmal sind auch einzelne rosa Buschwindröschen darunter. Weißt du, dass diese schönen Frühlingsblüher giftig sind? Vor allem während der Blütezeit. Deshalb wurden sie früher im Volksmund auch Hexenblumen genannt. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass die schönsten Blumen, die vor allem in meinem insektenfreundlichen Garten wachsen, fast alle giftig bis sehr giftig sind.
Leider wachsen in meinem Stadtgarten keine Buschwindröschen, dafür ist es zu trocken. Buschwindröschen mögen es nämlich feucht und schattig, deshalb wachsen sie bei uns im Muldental vor allem in der Nähe von Bachläufen. Wenn du jetzt in deiner Umgebung auf der Suche nach Buschwindröschen bist, achte auf die Nähe von Gewässern und dichten Laubwäldern.
Anemone war in der griechischen Mythologie eine Nymphe am Hof der Göttin Flora. Floras Gemahl Zephyr, der Gott des Windes, verliebte sich in Anemona, was ihr zum Verhängnis wurde. Sie wurde von seiner eifersüchtigen Göttin Flora in eine Blume verwandelt, die seitdem den Namen Anemone trägt.“
NABU
Steckbrief Buschwindröschen
Name: Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Das Buschwindröschen gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und wird auch als Hexenblume, Hexenkraut oder Geißenblümchen bezeichnet.
Suche dir nur eine einzelne Blüte mit Totholz und Moos – Buschwindröschen: Aufgenommen mit dem Trioplan100
Beschreibung: Das Buschwindröschen ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Es ist eine der ersten Frühlingsblumen, die in Laubwäldern und unter Sträuchern blüht. Die Pflanze hat ein zartes Erscheinungsbild mit sternförmigen weißen Blüten und einer gelben Mitte. Die Blüten stehen einzeln auf langen, dünnen Stielen und erscheinen oft in großen Teppichen, die den Waldboden im Frühling schmücken.
Lebensraum und Verbreitung: Das Buschwindröschen ist in Europa, Nordasien und Teilen Nordamerikas verbreitet. Es bevorzugt feuchte Laubwälder und ist oft in Buchen- und Eichenwäldern zu finden. Die Pflanze gedeiht am besten auf kalkhaltigen Böden und bildet oft dichte Bestände, die den Boden im Frühling schnell bedecken.
Blütezeit: Die Blütezeit des Buschwindröschens reicht von März bis Mai, je nach geografischer Lage und Witterungsbedingungen. Es ist eine Frühjahrsblume und eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere bestäubende Insekten, die zu dieser Zeit aktiv sind.
Merkmale:
Höhe: Das Buschwindröschen wächst normalerweise bis zu 10-30 Zentimeter hoch.
Blätter: Die Blätter sind dreiteilig und handförmig gelappt. Sie sind meist glänzend grün und erscheinen direkt aus dem Boden.
Blüten: Die Blüten sind weiß und haben sechs bis neun Blütenblätter. In der Mitte der Blüten befinden sich zahlreiche Staubblätter mit gelben Staubbeuteln.
Früchte: Nach der Bestäubung bilden sich kleine behaarte Früchte, die wie Köpfchen auf dünnen Stielen stehen. Diese Früchte enthalten viele Samen und sind für die Ausbreitung der Pflanze verantwortlich.
Spiele mit Farben im dunkelgrünen Wald – Buschwindröschen: Aufgenommen mit dem Trioplan100
Die Heilwirkung des Buschwindrösschen
Verwendung: Das Buschwindröschen wurde ausschließlich in der traditionellen Volksmedizin verwendet. Die ganze Pflanze besitzt toxische Eigenschaften (Protoanemonin). In der Medizin wurde die Pflanze bei Gelenkschmerzen, Rippenfellentzündung und Bronchitis eingesetzt. Das wird heute nicht mehr gemacht. Bis heute ist jedoch bekannt dass die aus der Pflanze gewonnene Anemonsäure ein natürliches Schmerzmittel ist. Darüber hinaus wirkt die Substanz antibiotisch und stellt somit eine natürliche Alternative zu chemischen Medikamenten dar.
Homöopathische Zubereitungen aus frischen Blüten werden zur Regulierung starker Menstruationsblutungen und bei Hautproblemen empfohlen. Sowohl die Blätter als auch die Blüten haben einen scharfen Geschmack und können bei direktem Hautkontakt Blasen verursachen. Einigen Volksüberlieferungen zufolge soll das Einreiben der Augen mit den ersten im Frühling gefundenen Anemonen das ganze Jahr über vor Augenkrankheiten schützen. Auch bei Magenbeschwerden, Gicht, Rheuma und Hautkrankheiten soll das Buschwindröschen helfen.
Spiele mit Schärfe und Unschärfe – Buschwindröschen: Aufgenommen mit dem Trioplan100
Wenn wir vom ehrwürdigen Alter mancher Bäume hören, etwa der deutschen Eibe oder des kalifornischen Mammutbaums, läuft uns ein ehrfürchtiger Schauer über den Rücken und wir bewundern die ungeheure Lebenskraft, die Jahrtausende überdauert. Und unser unscheinbares Buschwindröschen, das der Fuß achtlos zu Boden tritt? Ich möchte es unsterblich nennen, weil es wie ein Phönix jedes Jahr zu neuem Leben emporsteigt. Der Wurzelstock, der senkrecht in die Erde ragt, wächst jedes Jahr um etwa 6 cm, während gleichzeitig der im Vorjahr gebildete Teil abstirbt, ein Vorgang, der der Pflanze eine unbegrenzte Lebensdauer verleiht. So wächst das Buschwindröschen jedes Jahr um die Länge des Wurzelstocks, an dessen immer länger werdenden Ende sich der Stängel mit den dreiteiligen Hüllblättern und der weißen Blüte erhebt.“
Nerthus Illustrierte Wochenschrift für Tier- u. Pflanzenfreunde; Zweiter Jahrgang; 1900
In der römischen Kultur wurden die ersten Blüten des Buschwindröschens (Anemone) als Schutz gegen das Fieber angesehen. Um Krankheiten abzuwehren, wurden die Blüten zu einer Kette aufgefädelt und dem Kranken um den Hals gehängt. In ostasiatischen Überlieferungen wird berichtet, dass die Kamtschadalen ihre Pfeile vor der Jagd mit dem Saft des Buschwindröschens einrieben. Noch heute gilt die Anemone in China als Pflanze des Todes.
Nutze Blüten im Vordergrund als Bokehs – Buschwindröschen: Aufgenommen mit dem Trioplan100
Woher kommt der Name Buschwindröschen?
Bemerkenswert ist auch die Bedeutung des Namens. Anemone, abgeleitet vom griechischen ánemos für Wind, weist auf die schnell abfallenden Blütenblätter hin. Der Name „Neurose“ bedeutet waldig, bewohnend und weist auf den bevorzugten Standort der Pflanze hin – eine vom Wind gebeugte Pflanze.
Hast du schon einmal einen Strauß Buschwindröschen gepflückt? Bestimmt ist dir aufgefallen, das sie ganz schnell die Blütenköpfe hängen lassen. Das liegt daran, dass die Pflanzen keinen Verdunstungsschutz haben und die zum Blühen notwendige Feuchtigkeit aus dem Boden direkt beziehen. Daher sind die Blumen auch nicht für die Vase geeignet.
Spiel mit Licht und Schatten – Buschwindröschen: Aufgenommen mit dem Trioplan100
Das Buschwindröschen perfekt fotografieren
Das Buschwindröschen zu fotografieren ist gar nicht so einfach. Es blüht nämlich in dichten Teppichen im Wald. Zu dieser Jahreszeit, jetzt Ende März, Anfang April, sind die Bäume zwar noch nicht belaubt und es fällt noch viel Licht auf den Waldboden. Trotzdem ist die Lichtsituation nicht ganz einfach, vor allem wenn die Bäume dicht beieinander stehen und die Stämme große Schatten werfen. Auf der anderen Seite können diese Schatten die perfekten „Abschatter“ sein, denn die Blüten des Buschwindröschens wirken schnell überbelichtet und ausgebrannt. Das Spiel von Licht und Schatten auf dem Waldboden kann entsprechend für die Bildgestaltung genutzt werden.
Die Bildgestaltung
Am Anfang des Videos sind die Blüten noch überstrahlt. Das wird besser nachdem sich der Blickwinkel der Kamera verändert und sich die Belichtung verändert.
Spannend ist die Bildgestaltung: Lieber den ganzen Blütenteppich oder eine einzelne Blüte? Was ist schöner? Das kann man nicht sagen, denn fotografisch hat beides seinen Reiz. Deshalb mein Tipp: Je nach Objektiv alles ausprobieren. Habe Spaß am Experimentieren. Wahrscheinlich wirst du die meisten Blüten auf dem Waldboden liegend fotografieren, um auf Augenhöhe mit der Blüte zu sein. Da die Pflanze nicht so hoch ist wirst du nicht darum kommen, sodass du vielleicht ein Kniekissen (ich habe eines aus meinem Garten) mitnehmen solltest.
Experimentiere mit Belichtung und Blende: Spiele mit den Einstellungen deiner Kamera, um die Belichtung und Schärfentiefe deiner Fotos anzupassen. Eine weit geöffnete Blende (kleinere Blendenzahl) kann den Hintergrund verschwimmen lassen und das Buschwindröschen hervorheben. In meinen Fotografien habe ich ausschließlich mit der Blende f2.8 gearbeitet, das ist die weit geöffnetste Blende, die ich am Trioplan100 einstellen kann.
Wenn du die Blende weit öffnest, fällt sehr viel Licht auf den Sensor. Da kann es schnell passieren, dass die weißen Blüten der Anemonen total überbelichtet sind. Das ist später in der Bildbearbeitung sehr schwer zu retuschieren. Achte deshalb auf einen niedrigen ISO-Wert und stelle die Belichtung manuell so ein, dass du etwas unterbelichtest.
Welches Objektiv?
Für den ganzen Blütenteppich im Wald bietet sich ein 50mm Objektiv an. Für die Nahaufnahme ein 100mm Makro oder ein 200mm Teleobjektiv. Wie du in den Bildunterschriften siehst, habe ich meine Anemonen in diesem Frühjahr ausschließlich mit dem Vintage Objektiv Trioplan100 fotografiert. Dieses Objektiv ist aber nicht für Anfänger geeignet, da du alles an der Kamera und Objektiv manuell einstellen musst.
Wenn du aber Spaß an der manuellen Blende und Belichtung hast und gerne mit „spontan auftretenden Unschärfen“ spielst, dann ist das Trioplan100 ein wunderbares Objektiv. Wenn ich Blumen bzw. Pflanzen fotografiere, geht es mir nicht darum, sie fotografisch zu dokumentieren bzw. perfekte Botanische Aufnahmen zu machen. Ich mag lieber künstlerisch zu spielen. Ich möchte das mystische, den Zauber dieser Blüten einzufangen.
„Fotografie aus Leidenschaft“, das ist das Motto der 1976 in Halberstadt geborenen künstlerischen Fotografin und Buchautorin Jana Mänz. Als Natur- und Landschaftsfotografin zeigt sie uns die Welt auf ungesehene Weise. Die Abbildung der Wirklichkeit lässt sie dabei gerne hinter sich, um mit ganz eigener Handschrift Bilder zu schaffen, die im Gedächtnis bleiben. Gerne gibt Jana Mänz ihr Wissen weiter: Sie unterrichtet Fotografie und Bildbearbeitung.
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